Was ist Grid+ - eine virtuelle Währung oder steckt mehr dahinter?
Hinter dem Unternehmen Grid+ steht ein erfahrenes Team von IT Experten mit starken Verbindungen zu ConsenSys – einer Gemeinschaft global agierender Technologen und Unternehmer für eine dezentralisierte Welt – und Advisors wie Joseph Lubin. Grid+ agiert in deregulierten Energiemärkten. Durch den Einsatz von Blockchain will Grid+ die administrativen Aufwände für die Energieversorger senken, dem Energie-Endverbraucher mehr Kontrolle über seine Assets geben und Anreize schaffen, um erneuerbare Energien nachhaltiger und effizienter zu nutzen.
Grid+: Vision und Geschäftsmodell
Das Grid+ Whitepaper erläutert im Detail das Geschäftsmodell, die Architektur und die Vision. So will Grid+ die Preise im Energiemarkt so weit wie möglich reduzieren und dabei das Energiegeschäft auf lange Sicht near-cost betreiben (d.h. Kosten decken, aber wenig bis kein Gewinn durch zusätzliche Gebühren). Erlöse will Grid+ generieren aus Handelsmargen aus Energie, Transaktionsgebühren, Zins auf kapitaldeckende BOLT Tokens und dem Verkauf seiner Smart Agents.
Grid+ Smart Agent
Grid+ hat mit Smart Agent ein spezielles Gerät, vergleichbar mit einem Hardware Wallet, entwickelt, welches jeder Grid+ Kunde für den Zugang zu den Diensten benötigt. Smart Agent ist im Kern ein Computer, der die vom Kunden verbrauchte Energie in Echtzeit bezahlt. Nachdem der Smart Agent registriert ist, kauft der Kunde eine Anzahl der USD-stabilen Tokens BOLT von Grid+ per Kreditkarte oder Banküberweisung. Sobald die Transaktion erfolgreich ausgeführt wurde, werden die erworbenen BOLTS auf den Smart Agent des Kunden transferiert. Der Smart Agent kann mehr als nur Token halten oder ausgeben. Durch Kontrolle von smart devices wie etwa NEST Thermostate oder Tesla Charger kann er Einfluss auf die Netzlast nehmen. Er kann den gesamten Verbrauch effizienter gestalten, indem er Kunden ihre Verbrauchserwartung sicher mit dem Versorger teilen lässt. Der Smart Agent kann auch steuern, Energie vor allem zu Spitzenlast- und Spitzenpreisenzeiten aus vorhandenen Speichern wie etwa einem Tesla Powerwall zu nehmen und Energie zu kaufen, wenn sie preiswert ist.
Grid+ Token
Der Grid+ Token basiert, ähnlich wie PowerLedger auf dem Ethereum ERC-20 compliant Token Modell. Der BOLT Token wird als stabiler coin geführt, kann von Grid+ Kunden für Grid+Energie im Wert von 1 Dollar eingelöst werden, und ist durch Dollar-Einlagen gesichert. Der Grid+ Token ermöglicht es, Grid+ Kunden Energie zum Grosshandelspreis zu kaufen. Insbesondere kann jeder Grid+ Token gegen 500 kWh Strom von Grid+ Kunden eingelöst werden. Im Quartal 3, 2017 fand der Grid+ Token Verkauf statt. Es wurden 39.236.491 Token für je 0,0037 ETH verkauft. Am 22.1.18 stand der Kurs bei 0,0015 ETH bzw 1,19 Euro. Derzeit kann Grid+ nur über EtherDelta gehandelt werden.
Grid+ Roadmap
Grid+ will eine erste Energieagentur in einem deregulierten US-Energiemarkt gründen und 5000 Kunden werben. Und plant ein Wachstum um 100.000-200.000 Kunden in 2-4 Märkten. Weiter will Grid+ die Liquidität der BOLT Token erhöhen, indem es die Transaktionsgebühren senkt, was durch die Etablierung eines Raiden hubs möglich wird. Es werden zusätzliche Erlöse generiert und Grid+ wird als bevorzugte Plattform für stabilen token-basierten (USD) Commerce antizipiert. Letzteres wird als großer Beitrag zur Massenadaption des Ethereum-Netzwerks als Zahlungssystem betrachtet. Viel Aufwand wird Grid+ auch in die Optimierung seines Smart Agent stecken, was mit Erweiterung der Kapazitäten im Bereich Software, insbesondere Künstliche Intelligenz und Data Science, verbunden ist. Grid+ will beträchtliche Teile des Budgets in die Produktentwicklung stecken des Grid+ Systems, welches auf einer Ethereum-Blockchain läuft, stecken und das wie Grid+ selbst schreibt, mit einem sicheren, zuverlässigen und wünschenswerten – Smart Agent.
Grid+ Fazit
Grid+ hat Potential. Über Energiemärkte hinaus. Vom Team her, von der Idee her, von den eingesetzten Technologien her. Interessant aus technologisch-ökonomisch-sozialer und Investor Perspektive. Es gibt im Energiemarkt bereits ähnliche, teils vielversprechendere Projekte (z.b. PowerLedger, SolarCoin). Bemerkenswert am Konzept ist der geregelte Zugang über proprietäre Hardware. Würde ich einen Smart Agent von Grid+ kaufen, Zugang zu meinen Zahldaten und meinen Zählern und meinem Batteriespeicher geben und ihm meine Entscheidungen anvertrauen? Diese Vertrauensfrage muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden.