Der Bitcoin-Erklärer erläutert, welche Folgen der Einbruch der Ölpreise auf Stromkosten und letztlich auf Wettbewerbsvorteile für Miner in den USA hat.
Der Technologieunternehmer und Bitcoin-Befürworter Andreas Antonopoulos widmete sich in einem aktuellen Video auf seinem eigenen YouTube-Kanal der Frage nach dem Auswirkungen sinkender Ölpreise auf den Bereich des Bitcoin-Minings. Antonopoulos nannte es ein „Netto-Positiv“ für Bitcoin-Miner weltweit und erklärte, dass ihnen der jüngste Rückgang der Ölpreise zugute kommen wird, da er günstigeren Strom nach sich zieht. Im Video mit der Überschrift „Down the Rabbit Hole“ vom 27.05. erklärt der Branchenkenner, dass der Nutzen durch gesunkene Ölpreise für Miner in China und den USA am größten sei.
Die globale Corona-Pandemie wirkte sich durch ihren regelrechten Dominoeffekt dramatisch auf die Ölpreise und die Weltwirtschaft aus. Lockdowns und „Social Distancing“ wurden in vielen Ländern verordnet. Folge waren unter anderem weniger Flugverkehr und Tourismus, vielen Firmen schlossen – das Resultat war unter anderem eine massive gesunkene Ölnachfrage. An der vorher definierten Fördermenge aber hielten die produzierenden Länder dennoch fest. Die Diskrepanz zwischen Nachfrage und Angebot schickte die Preise auf ein nie zuvor gesehene Talfahrt. Futures auf Ölsorten wie WTI notierten zeitweise sogar negativ. Zwar erholt sich der Ölmarkt übergeordnet, insgesamt aber notieren die Preise noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau.
Antonopoulos erklärte weiter, der Wettbewerb zwischen den Käufern werde nicht mehr von modernen Bergbaugeräten allein bestimmt. Stattdessen basierte es auf „den Stückkosten für Strom, die stellenweise vor allem von Ölkosten bestimmt werden.“ Also wird der weltweite Rückgang der Ölpreise Minern zugute kommen dank der billigeren Stromlieferungen. Dieser Vorteil sich aber nicht „weltweit gleichsam“ verteilen.
Die USA beziehen 36 % ihrer Energie aus Erdöl (auch als Benzin oder Gas bekannt) und sind weltweit die Nr. 1 Ölproduzenten. Aus diesem Grund glaubt Antonopoulos, die Chancen für billigen Strom stünden derzeit sehr gut, was für die USA-Miner ein potenziell großer Vorteil sei. Die Situation „würde US-Miner unerwartet viel, viel wettbewerbsfähiger und profitabler machen”, so Antonopoulos im besagten Video.
Chinas Einfluss aufs Bitcoin-Mining kann aber dennoch nur bedingt unterwandert werden. Ein Coin Telegraph-Bericht weist chinesischen Minern einen Anteil von 66 % an der globalen Hashrate für das Jahr 2019 aus. Nach Aussagen von Antonopoulos erfolgt der größte Anteil des chinesischen Minings mit Kohlenenergie. Einen gewissen finanziellen Nutzen könnten Chinas Bergleute aber trotzdem aus den sinkenden Ölpreisen ziehen.
„Weil Energie und Elektrizität ein fungibles Gut sind, wenn Sie an ein Kohlekraftwerk andernorts angeschlossen sind, hat ein Gaskraftwerk oder ein Ölkraftwerk die Hälfte der Energiekosten, weil sein Öl viel preiswerter wird. Der Strombezug aus den Kohlekraftwerken wird preiswerter… “, so der BTC-Pionier.
Der Ölpreis-Rückgang verursacht weltweit sinkende Strompreise führen. Dennoch werden vorrangig US-Krypto-Miner profitieren – laut Antonopoulos in besonderer Weise beim Mining in Texas sowie der Volksrepublik China.