Chinas Pläne sind für viele Staaten ein Krypto-Anreiz – auch japanische Politiker teilen mit, die Regierung ziele auf einen baldigen CBDC-Start ab.
Japans Zentralbank will Chinas Bemühungen folgen
Schaut man sich die Entwicklungen des Kryptomarktes im Land der aufgehenden Sonne an, könnten diese fast stellvertretend für die Veränderungen weltweit stehen. Ermittlungen gegen das Management der Plattform Mt. Gox sind ein Beispiel für die negativen Aspekte, wie im Falle Japans gibt es mittlerweile vielerorts Pläne zur Meldepflicht für ICOs. Auch gab es bereits Anfang 2019 Meldungen, dass das Land die mögliche Freigabe von Bitcoin ETFs prüfe. Ein möglicher Auslöser für die neuesten Vorhaben ist nach Einschätzungen vieler Analysten vor allem das Engagement Chinas. Es ist schon länger bekannt, dass die Volksrepublik nicht nur die vielfältigen Einsatzoptionen der Blockchain für die Wirtschaft und Politik prüft. Zugleich soll angeblich zeitnah der Start eines digitalen Yuan durch die zuständige Zentralbank bevorstehen. In diesem Punkt möchte Japan Gerüchten zufolge gleichziehen.
Politik und Wirtschaft ziehen bei Planung an einem Strang
Auch Facebooks Pläne für den Stablecoin Libra sind in diesem Zusammenhang nach Meinung von Insidern ein Grund, sich verstärkt mit einem möglichen digitalen Yen zu befassen. Verschiedene große Nachrichtenportale berichteten zur Wochenmitte, dass Japans Zentralbank an der Entwicklung einer „Central Bank Digital Currency“ (CBDC) arbeite. Damit wird die Reihe der Währungshüter, die eigene Token einführen möchten, um ein weiteres Mitglied. Chinas Konzept gilt Beobachtern als eine Art Initialzündung für Japans eigene Ideen. Grundlage für die Spekulationen ist eine Stellungnahme eines Vertreters der aus 70 Personen beteiligten Personengruppe, die in Japans Gesetzgebung involviert und mit der Planung beauftragt sind. Norihiro Nakayama, so der Name des liberalen Politikers sind Privatunternehmen an der Realisierung beteiligt, in enger Abstimmung mit Regierungsvertretern.
China könnte im Wettbewerb am schnellsten sein
Von einer Marktreife hingegen kann bisher keine Rede sein. Die staatliche Digitalwährung Japans steckt demzufolge noch in den Kinderschuhen. Zunächst gilt es Regulierungsbedingungen und eine mögliche technische Umsetzung zu definieren. Geleitet wird die Politikergruppe von Akira Amari, seines Zeichens früherer japanischer Wirtschaftsminister. In den kommenden Monaten sollen nun Vorschläge erarbeitet werden, wie Japan auf Währungen wie Bitcoin, Ethereum und andere digitale Staatswährungen reagieren möchte. Nakayama bestätigt übrigens, dass der Digital-Yuan ein wichtiger Anstoß für eine eigene CBDC Japans sei, schließlich müsse man dem steigenden wirtschaftlichen Druck aus China ein geeignetes Instrument entgegensetzen. Einzig steht wohl fest, dass China vielen anderen Ansätzen – auch denen der US-Zentralbank FED – zeitlich voraus ist.
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