Die australische Milchindustrie plant die Implementierung Blockchain-basierte Lösungen für ihre schwächelnden Milcherzeuger
Die australischen Milchbauern haben in den letzten Jahren Schwierigkeiten durch Dürre, Buschbrände und Konkurrenz aus Übersee erlebt – Faktoren, die dazu geführt haben, dass die Branche in den letzten 30 Jahren bezüglich ihrer Handelsanteile von vormals 16 auf 6 % sank.
Die Landwirte sehen sich nun einer trostlosen Realität gegenüber, da ihr Einkommen drastisch gesunken ist, während die Anstrengungen zugenommen haben. Sie sind gezwungen, von Einkommen zu leben, das kaum zum Überleben und Aufrechterhalten des Betriebs ausreicht.
In der Juli-Ausgabe ihres Magazins kündigten die Australian Dairy Farmers (ADA) die Implementierung von Blockchain-Lösungen an, um dem bestehenden Kräfte-Ungleichgewicht zwischen Landwirten und Verarbeitern entgegenzuwirken.
Kein neues Problem
Die gegenwärtigen Schwierigkeiten der Milchbauern in Australien dauern bereits lange an. Es wurden bereits mehrere Initiativen zur Problemlösung gestartet – jedoch mit wenig Erfolg.
Nach Angaben der australischen Wettbewerbs- und Verbraucherkommission (ACCC) bestehen seit 2018 das in der Milchindustrie bestehende Machtungleichgewicht und die daraus resultierenden ungewissen Marktpreise, Farmgate-Preise und Dysbalancen bei Verhandlungen.
Die Verwendung von Milchhandelsplattformen, branchenüblichen Verträgen und verbindlichen Verhaltensregeln reichte nicht aus, um das bestehende Problem zu beheben. Jetzt wurde die ADA von der Bundesregierung beauftragt, eine Blockchain zu verwenden, um mehr Transparenz beim Handel und der Vermarktung von Milch zu schaffen.
Blockchain kann helfen, Verhandlungsungleichgewicht zu beenden
Indem jedem Landwirt und Verarbeiter ein eigener Knoten in einem Blockchain-Netzwerk zugewiesen wird, werden Informationen sicher gespeichert. Währenddessen können Vorgänge der Milchversorgungskette im verteilten Hauptbuch aufgezeichnet werden, wobei diese für beide Parteien sofort überprüfbar sind.
Die Aufzeichnungen würden Informationen zu Verträgen, gelieferten und bestellten Milchmengen, Ergebnissen der Milchqualitätsprüfung sowie zu erhaltenen und gesendeten Zahlungen umfassen, wobei die Bearbeitungserlaubnis nur den interessierten Parteien zur Verfügung steht.
Die Unveränderlichkeit und Sicherheit der Blockchain-Technologie würde verhindern, dass eine der Parteien die Informationen ohne Wissen des anderen manipuliert oder ändert, während die Regulierungsbehörden die Branche überwachen können.
Die ADA hofft, dass die Blockchain-Verwendung Milchbauern befähigt und Kosten für den lokalen und globalen Marktwettbewerben reduziert.