Cyberkriminalität und Kryptocoins: Für Kritiker eine naheliegende Partnerschaft. Ermittlungen gegen Crypto Capital befeuern die Debatten.
Hat Crypto Capital Gelder von Drogenbossen gewaschen?
Aufgrund der zurückhaltenden Informationspolitik vieler Börsen halten sich die Spekulationen über kriminelle Verbindungen der Kryptobranche. Wer keinerlei Berührungspunkte mit dem Markt hat, wird rund um Bitcoin und Altcoins eher die negativen Schlagzeilen zur Kenntnis nehmen. Und so sind es News wie zum Anbieter Bitfinex, die manchen Interessenten vom Kryptohandel abhalten. Seit Monaten sorgen auch die Ermittlungen rund um die Börse QuadrigaCX für schlechte Branchennews. Um das Unternehmen Crypto Capital war es zuletzt etwas ruhig geworden, nachdem auch dort viel Negatives bekannt geworden war. Der aktuelle Vorwurf: Die Börse soll für Drogenhändler Geld gewaschen haben. Erst vor kurzem war der Börsenchef Ivan Manuel Molina Lee in Polen inhaftiert worden nach internationalen Ermittlungen.
Etliche Börsen stehen derzeit im Mittelpunkt von Ermittlungen
Dort lautete der Ermittlungsgrund bereits Verdacht auf Geldwäsche im großen Stil. Damit sieht sich Crypto Capital mit demselben Vorwurf wie der Mitbewerber Bitfinex (und einige andere Börsen weltweit) konfrontiert. Im Falle Lees handelte es sich um einen Haftbefehl für ganz Europa. Polnische Medien berichteten über eine potentielle Summe von fast 400 Mio. USD, die gewaschen worden seien. Woher die Mittel genau stammten, ist nun Bestandteil der laufenden Ermittlungen. Dass es sich um illegales Kapital handelte, steht für die Behörden scheinbar fest. Denkbar ist scheinbar, dass es das Geld von Drogenkartellen aus Kolumbien ist. Im Beispiel Bitfinex ging bzw. geht es um noch mehr Geld aus weitgehend unbekannten Quellen. Dort ist in Verbindung mit Tether Ltd. (der Bitfinex-Schwester) gar von einer Geldwäsche in Höhe von 700 Mio. US-Dollar die Rede.
Illegale Aktivitäten weniger als Bedrohung der ganzen Branche
Erwähnenswert ist dies, weil die Behörden im Rahmen ihrer Ermittlungen auf direkte Kontakte zu Crypto Capital mit Firmensitz Panama stießen. Und es kommt noch „besser“: Medien und Behörden sprechen von möglichen wirtschaftlichen Verknüpfungen von Crypto Capital mit anderen Bitcoin Börsen wie etwa Binance oder Kraken. All diese Mutmaßungen sind Wasser aus die Mühlen der Kritiker, die schärfere Regulierungen für den Kryptomarkt oder gar generelle Verbote fordern. Beispielsweise sind es Länder wie Thailand oder Indien, aber auch Großbritannien, die über Verbote für den Kryptohandel nachdenken. In China hingegen ging es zuletzt vorrangig um das Untersagen von Krypto Mining.
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