Belgische Aufsicht warnt vor weiterem Krypto-Betrug

Belgische Aufsicht warnt vor weiterem Krypto-Betrug

By Benson Toti - Min. gelesen

Im Kampf gegen Betrugsfälle im Kryptosektor listet Belgiens Aufsichtsbehörde alle Projekte, die von Anlegern gemeldet werden. Die Liste wird immer länger.

Immer mehr Betrugsfälle werden der Aufsicht gemeldet

Belgien kämpft mit großem Engagement gegen die schwarzen Schafe der Kryptobranche. Denn neben den Chancen des Bitcoins oder Altcoins wie Ethereum gibt es nun einmal auch Risiken. Wo Geld verdient wird, tummeln sich früher oder später Kriminelle. Regelmäßige Meldungen zu Malware und Trojanern bestätigen, dass die Behörden durchaus berechtigt in Alarmbereitschaft sind. Die Finanzmarktaufsicht Belgiens führt seit längerem bereits eine „schwarze Liste“, der von Zeit zu Zeit neue Betrugsfälle hinzugefügt werden. Zum Ende des Monats Oktober durften sich gleich eine ganze Reihe weiterer Projekte in die Riege der staatlich verfolgten Anbieter einfügen. Die Finanzmarktaufsicht FSMA vermeldet: Insgesamt neun Projekte setzte die Behörde zusätzlich auf ihre Zusammenfassung. Die Liste wächst und gedeiht in negativer Hinsicht konstant.

Weit mehr als 100 Projekte wurden mittlerweile gemeldet

Inzwischen umfasst sie rund 130 unterschiedliche Projekte, bei denen die Marktaufseher Betrug wittern oder bestätigt haben. Neben eigenen Ermittlungen führen insbesondere Meldungen vonseiten der Anleger im Land zu Verfahren und Überprüfungen mit anschließender Aufnahme auf die Liste. Regelmäßig aktualisiert die Marktaufsicht, nachdem Kontrollen entweder den Verdacht bestätigt oder widerlegt haben. Für Investoren ist die FSMA-Datensammlung wichtig, um nicht Betrügern zum Opfer zu fallen. Wie bei polizeilichen Ermittlungen im Bereich Cyberkriminalität aber ergibt sich ein Dilemma: Meldungen erfolgen fast immer, nachdem es bereits Opfer gegeben hat. Täter sind den Behörden fast immer ein Stück voraus. So können Aufsichtsbehörden im Grunde nur reagieren. Auf der Liste stehen neben Krypto-Betrügern auch Unternehmen, die Kundendaten entwenden. Hinzu kommen ICOs, bei denen sich scheinbar Anbieter bereichern wollen.

Behörden sind fast immer die Hände gebunden

Die auf der Zusammenfassung stehenden Dienstleistern können in aller Regel ohnehin keine Zulassung der Behörde vorweisen und arbeiten ohne staatliche Erlaubnis. Möglichkeiten zum Zugriff für die Aufsicht gibt es oftmals nicht. Schlicht und ergreifend deshalb, weil die Firmen meist nicht innerhalb des behördlichen Zuständigkeitsbereiches ansässig sind. Juristisch ist den Betrügern damit häufig nicht beizukommen. Und die Betrugsproblematik spitzt sich laut FMSA stetig zu. Mehr als Warnungen auszusprechen, bleibt der Aufsicht als Mittel meist nicht. Und das angesichts einer vermutlich sehr hohen Dunkelziffer. Ein Grund mehr, weshalb viele Beobachter die Schaffung einheitlicher international Kontrollmechanismen fordern. Unbekannt ist nicht nur die Zahl der betrügerischen Firmen und Projekte, auch der genaue jährliche Schaden ist nicht bezifferbar. Illegale Zugriffe auf Wallets, Datenphishing und viele andere Bedrohungen sind gerade für Einsteiger gefährlich.

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