Binance Aktien-Token haben den ersten Schritt getan, könnten Binance aber rechtliche Probleme bereiten
Die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat gewarnt, dass die Binance Aktien-Token möglicherweise gegen einige Wertpapiergesetze verstoßen haben. Die Regulierungsbehörde behauptet, dass die Token nicht alle rechtlichen Anforderungen erfüllen und eine Untersuchung gegen Binance läuft.
Tokenisierte Aktien gaben Belohnungen in einer ähnlichen Weise wie Standardaktien aus, wobei Dividenden in Kryptowährungen ausgezahlt wurden. Im Gegensatz zu Stablecoins, die an Fiat-Währungen gekoppelt sind, ist der zugrunde liegende Vermögenswert bei diesen Angeboten eine Aktie.
Binance soll bei der Einführung seiner tokenisierten Aktien, die Aktien börsennotierter Unternehmen wie Coinbase, Tesla und MicroStrategy umfassen, regulatorische Anforderungen nicht erfüllt haben. Die Aufsichtsbehörde behauptete, Binance hätte die zuständigen Behörden vor der Einführung des Produkts in Deutschland informieren und die Anforderungen erfüllen müssen.
Weiterhin erklärte die BaFin, ihr sei nicht die Möglichkeit zur Genehmigung des Handels mit dem Produkt gegeben worden. Durch das Versäumnis, den erforderlichen Prozess zu durchlaufen, wurden die tokenisierten Aktien weder auf Rechtsverstöße geprüft noch rechtlich genehmigt. Die Regulierungsbehörde kam zu dem Schluss, dass Binance damit gegen Artikel 3 Absatz 1 der EU-Prospektverordnung verstoßen hat.
In enem Abschnitt der veröffentlichten Stellungnahme heißt es : „Die BaFin hat den begründeten Verdacht, dass die Binance Deutschland GmbH & Co. KG in Deutschland Wertpapiere in Form von ‚Aktien-Token‘ mit den Bezeichnungen TSLA/BUSD, COIN/BUSD und MSTR/BUSD ohne die erforderlichen Prospekte auf der Internetseite https://www.binance.com/de öffentlich anbietet.”
Erwähnenswert ist, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nicht die erste Aufsichtsbehörde ist, die dem Produkt gegenüber Bedenken äußert. Auch in anderen europäischen und asiatischen Märkten sind Binance Aktien-Token seit ihrem Start am 12. April umstritten.
Britische Behörden bestätigten kürzlich, dass sie das Produkt untersuchen, um seine Natur zu verstehen. Die Frage ist, ob die tokenisierten Aktien Wertpapiere sind oder nicht. Sollte die Entscheidung in Richtung von Wertpapieren tendieren, steht Binance in Großbritannien vor einer weiteren Hürde.
Auch in China wurde das Produkt missbilligend aufgenommen. Letzte Woche berichtete die South China Morning Post, dass die Aktien-Token von Binance Zweifel an der Lizenzierung in der Region hätten aufkommen lassen. Das asiatische Nachrichtenportal führte aus, die Token-Angebote könnten als Wertpapiere angesehen werden, wodurch sie in Hongkong lizenziert werden müssen.