Binance Sentry, die Risk Intelligence Unit der Kryptobörse riet Krypto-Benutzern, sich von Schemata fernzuhalten, die schnelle oder exponentielle Renditen versprechen
Binance, einer der größten Kryptowährungsbörsen der Welt, veröffentlichte Anfang dieser Woche einen Bericht, der Methoden erläutert, mit denen Krypto-Betrug betrügerische Glaubwürdigkeit herstellen kann. Die interne „Risk Intelligence Unit“ der Börse, Binance Sentry, zeichnet für den Bericht verantwortlich.
Mithilfe von Blockchain- und Open-Source-Analysen stellte Binance Sentry fest, dass Investitionsprogramme häufig schnelle oder exponentielle Renditen für Krypto-Investitionen versprechen, um Opfer anzulocken. Die Untersuchung ergab ferner, dass diese Netzwerke jene Opfer ansprechen und belästigen, die nur über begrenzte Anlageerfahrung verfügen.
Die Systeme bieten auch hohe Renditen für Investitionsprogramme, nicht nur in Kryptowährungen, sondern auch in Devisen (Forex), binären Optionen oder Differenzkontrakten (CFDs). Der Bericht erwähnt, dass das Projekt zur Meldung von organisierter Kriminalität und Korruption (OCCRP) ein solches Netzwerk untersucht hat, das von einem Callcenter in Kiew aus betrieben wird.
Der Binance-Bericht über Bedrohungen im Cyberspace wurde veröffentlicht, nachdem kürzlich ein Bitcoin-Betrug gegen die Einwohner des kanadischen Winnipeg bekannt wurde. „Diese Programme werden manchmal unter der Fassade verschiedener, scheinbar nicht miteinander verbundener Marken betrieben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Dutzende von Projekten Zweige desselben böswilligen Vorgangs sind“, erklärte der Bericht.
Es wurde zudem festgestellt, dass einer dieser Zweige zwar kryptospezifisch sein könnte, andere ihre Aufmerksamkeit aber vielleicht eher auf Forex oder CFDs richten. Aufsichtsbehörden wie die britische Financial Conduct Authority (FCA) oder die italienische Commissione Nazionale per le Società e la Borsa (CONSOB) berichteten bereits, wie eine Betrüger-Gruppe Opfer mit verschiedenen Namen täuschen kann.
Einige Scams versuchen sogar, falsche Verbraucherorganisationen einzusetzen, um Opfer zu zwingen, mehr Geld auszugeben, wenn sie misstrauisch werden, so der Bericht. Die Betrüger fabrizieren Regulierungsbehörden und andere mit der Regierung verbundene Dienste, um ihre „Legitimität“ zu beweisen und Opfer zu beruhigen, damit sie Systemen verschiedener Marken vertrauen.
„Wir haben auch die Nutzung verwandter Zusatzdienste einschließlich Marketing-Outfits und Anwaltskanzleien, Personal-Teams und Projekt-Rating-Sites gesehen. Ziel ist, die Glaubwürdigkeit zu stärken und Aktivitäten dieser Netzwerke weiter zu unterstützen, von denen viele angeblich als legitime Operationen dienen“, erläuterte der Bericht.
Angesichts des transnationalen Charakters dieser Systeme befinden sich Opfer auf der ganzen Welt in der Gerichtsbarkeit verschiedener Strafverfolgungsbehörden, so Binance. Dies erhöht den Schwierigkeitsgrad für Behörden, Ermittlungen durchzuführen und Verbindungen zwischen Opfern herzustellen.
„Wir ermutigen unsere Community, sich vor Versprechungen zu schnellen Kapitalrenditen zu hüten und immer nach dem Ansatz DYOR („do your own research“, also „recherchieren Sie selbstständig“) zu Dienstleistungen und Projekten vorzugehen, bevor sie diese nutzen oder in sie investieren“, riet Binance.