Electrum, eines der beliebtesten Bitcoin-Wallets hat angekündigt, dass die nächste Version des Wallets das Lightning Network unterstützen wird. Das Unternehmen teilte mit, dass es eine eigene Lightning Node Implementierung entwickelt hat und mit dem Master Branch von Electrum zusammengeführt habe. Ein Veröffentlichungsdatum wurde jedoch noch nicht bekanntgegeben.
Ein sehr beliebtes Bitcoin Wallet, welches es schon fast so lange gibt, wie Bitcoin selbst, steht kurz davor, die Unterstützung für das Lightning Network einzuführen. Electrum gab gestern bekannt, dass das bevorstehende Software-Upgrade, Version 3.3.9, Lightning Zahlungen unterstützen wird. In einem Twitter-Post am 14. Oktober sagte das Unternehmen, dass es seine eigene Lightning Node Implementierung geschrieben und mit der Master Branch des Wallets zusammengeführt habe.
The next release of Electrum will support Lightning payments. Our lightning node implementation has been merged into Electrum's master branch.
— Electrum (@ElectrumWallet) October 14, 2019
Das Wallet, das sich derzeit in der Version 3.3.8 befindet, wird eines der ersten wenigen Wallets sein, das seinen Nutzern die Funktionalitäten des Lightning Networks zur Verfügung stellt. Das Netzwerk ist eine Second-Layer-Lösung, die auf der bestehenden Bitcoin-Blockchain aufbaut und es den Benutzern ermöglicht, einige der größten Probleme zu beheben. So können mit dem Lightning Network die Geschwindigkeit von Bitcoin Transaktionen wesentlich verbessert werden,bei deutlich geringeren Kosten. Lightning ermöglicht es Benutzern Transaktionen in Sekundenschnelle zu versenden. Diese Transaktionen laufen über Lightning-Kanäle, die durch Lightning-Knoten verbunden sind.
Was dieses Upgrade für Electrum so wichtig macht, ist die Tatsache, dass in der Wallet ein eigener Knoten betrieben wird, der den Benutzern ein Gateway zum Lightning Netzwerk bietet. Wie das Unternehmen bestätigte, müssen die Nutzer des Wallets einen Lightning Node betreiben, um die Funktion nutzen zu können.
Electrum will be a lightning node. You won't need to run anything else.
— Electrum (@ElectrumWallet) October 14, 2019
Das Unternehmen sagte, dass es eine eigene Implementierung des Lightning-Knotens in Python geschrieben hat. Die Nachricht über die Einführung von Lightning wurde von der Krypto-Community unglaublich gut aufgenommen, wobei Dutzende von Twitter-Nutzern das Unternehmen für seine Bemühungen loben. Viele Anwender spendeten sogar kleine Mengen Bitcoin über Bottle Pay, eine Krypto-Micropayment-Plattform, an das Unternehmen.
Das Electrum Wallet wurde bereits 2011 auf den Markt gebracht und hatte einen etwas steinigen Start, da viele Transaktionen fehlschlugen und das Geld verloren ging. Seitdem die Fehler behoben sind, ist das Wallet abr die unangefochtene Nummer 1 unter den Bitcoin Wallets.
Lightning und seine Implementierung in Electrum wurde erstmals Anfang Juli erwähnt, als die russische Krypto-Nachrichtenagentur Forklog berichtete, dass Thomas Voegtlin, Gründer von Electrum, sagte, dass das Unternehmen seit dem vergangenen Jahr daran arbeitet. Voegtling sagte Berichten zufolge, dass das nächste “Major Upgrade” der Wallet über Lightning-Funktionalität verfügen wird und dass es in den folgenden Monaten eingeführt werden soll. Die Lightning Technologie wird oft als Lösung für die verschiedenen Skalierbarkeitsprobleme des Netzwerks angesehen. Da seine Transaktionen off-chain erfolgen, kann das Second-Layer-Protokoll schnelle Transaktionen ermöglichen, auch wenn das Bitcoin-Netzwerk aufgrund einer hohen Anzahl von Transaktionen vollständig verstopft ist. Dies ist besonders wichtig für Händler, da sie schnelle Transaktionen benötigen.
Allerdings muss das Unternehmen noch einen Starttermin für die Version 3.3.9 veröffentlichen und weitere technische Details über den Knoten veröffentlichen.
Außerdem ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass das Lightning Network noch immer experimentell ist. Im vergangenen Monat entdeckte beispielsweise der Entwickler Rusty Russel eine Schwachstelle, die dazu führen könnte, dass Anwender ihre BTC verloren, so dass die eine breite Akzeptanz der Technologie noch einige Zeit entfernt ist.
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