Bitcoin Mining: In Usbekistan wird es teuer für Miner

Bitcoin Mining: In Usbekistan wird es teuer für Miner

By Benson Toti - Min. gelesen

Droht Minern das Aus in Usbekistan? Diese Entwicklung legen Nachrichten aus dem Land mit Blick auf massive Anhebungen des Strompreises nahe.

Miner werden in Usbekistan zur Kasse gebeten

Studien wie die der US-Großbank JP Morgan wiesen Krypto Mining zuletzt als vermeintlich unprofitabel aus. Fast zeitlich kamen Meldungen auf, die auf ein drohendes Verbot des Schürfens in Ländern wie China hinwiesen. Trotz der negativen Schlagzeilen gibt es aber weiterhin verschiedene Länder, in denen niedrige Stromkosten Minern gute Erträge in Aussicht stellen. Eines dieser Länder war bisher Usbekistan. Doch der Staat in Zentralasien möchte nun scheinbar dem steigenden Energiebedarf im Mining-Zusammenhang den Kampf ansagen. Mining ist der Regierung schon länger ein Dorn im Auge. Bisher aber hat man weitgehend zugesehen, wie beispielsweise Bitcoin Mining im Land immer beliebter wurde. Auch andere Währungen wie Litecoin werden vor Ort geschürft. Nun will die Regierung einschreiten. Und das nicht nur im Kleinen.

Verdreifachung der Kosten soll Mining unattraktiv machen

Vielmehr gab das Land bekannt, eine dramatische Erhöhung der bisherigen Steuern vornehmen zu wollen. „Dramatisch“ bedeutet in diesem Zusammenhang: 300 Prozent. Angesichts der bisher erkennbaren lockeren rechtlichen Handhabung bedeutet die Ankündigung für Miner ohne Frage eine gravierende Veränderung. Auch eine Verschärfung der Gesetze für den Kryptosektor halten Experten im Land für die nahe Zukunft für denkbar in Usbekistan. Das Energieministerium selbst veröffentlichte eine entsprechende Stellungnahme zum geplanten Anstieg der Besteuerung. Branchenvertreter kritisieren die Pläne. Nicht allein aus persönlicher Betroffenheit. Vielmehr könnte die Steuererhöhung für die Wirtschaft des Staates zum Problem werden, wie es aktuell in etlichen Einschätzungen heißt. Haushalte und Unternehmen, die besonders hohe Verbrauchswerte aufgrund von nachweisbaren Mining-Aktivitäten erkennen lassen, muss ab dem 12.10.2019 mit dem dreifachen Strompreis kalkulieren.

Strompreisniveau bleibt trotzdem vergleichsweise niedrig

Die Attraktivität des Schürfens neuer Bitcoins sinkt damit deutlich. Längeren Vorlauf für die Einführung des neuen Preisniveaus sieht die Regierung also nicht vor. Grundlage für die neuen Berechnungen ist die jeweilige Tarifgruppe für die Strombesteuerung. Überprüfungen werden direkt dem Energieministerium unterstehen. Als einen Grund für die Anpassung der Rechtslage nennt die Staatsführung auch die angestrebte bessere Energieeffizienz sowie die Ziele des Ausbaus im Bereich Erneuerbarer Energien. Der hohe Verbrauch durch Mining steht scheinbar den Plänen der Politik im Wege. Auf der anderen Seite sei erwähnt, dass usbekische Bürger immerhin mittlerweile legal mit Währungen wie Ethereum, Monero und anderen Altcoins spekulieren können. Zudem wird der zukünftige Preis von umgerechnet knapp über 10 Cent je kWh im Vergleich mit vielen anderen Staaten immer noch relativ gering ausfallen.

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