Die FATF will Ernst machen: Schon im kommenden Jahr soll eine erste Ausführung gemeinsamer Regeln für die Kryptowelt veröffentlicht werden.
Grundlage für neue Richtlinien soll 2019 erarbeitet werden
In diesem Jahr bereits sollen die neuen Regeln zusammengestellt werden, die die Financial Action Task Force on Money Laundering (FATF) angekündigt hat. Bisher gab es noch keinen wirklich garantierten Zeitplan. Klar war nur, dass der internationale Zusammenschluss im Kampf gegen Geldwäsche an rechtlichen Grundlagen für die Kryptobranche arbeitet. Nun berichten japanische Medien über den besagten Termin 2020 für die Fertigstellung der Regelwerke des Arbeitskreises. Handelsbedingungen für Bitcoin, Ethereum sollen die Richtlinien ebenso umfassen wie Vorgaben für Anbieter von Wallets und Blockchain-Unternehmen im Allgemeinen. Dass die Länder des Verbundes der G7-Staaten eine gemeinsame Richtung bei der Frage der Regulierung einschlagen wollen, stand bereits fest. Die FATF hatte schon Ende 2018 eine Regulierung bis Mitte 2019 in Aussicht gestellt.
Geldwäsche-Bekämpfung ein zentrales Thema der Pläne
Über FATF wollen sich nun nach aktuellen Stand insgesamt 15 Staaten zusammentun und eine internationale Lösung für die Problematik schaffen. Ziel ist es vor allem, Anbietern und Nutzern von Kryptowährungen wie Ripple oder Privacy Coins wie Monero in Sachen Illegalität einen Riegel vorzuschieben. Die Krypto-Systeme sollen in Zukunft also deutlich strenger kontrolliert werden. Die für 2020 vorgesehene Veröffentlichung von Regulierungs-Dokumenten sollen 2021 sozusagen „spruchreif“ für die spätere Anwendung sein. Was die Veränderungen der Rechtslage in den betreffenden Ländern am Ende bedeuten wird, ist noch nicht genau bekannt. Sicher scheint aber, dass User-Daten gesammelt, gespeichert und zwischen den Teilnehmer-Staaten ausgetauscht werden sollen. Gemeinsam will man neben Geldwäsche bekanntermaßen auch der Finanzierung des globalen Terrors den Kampf ansagen. Hintergrund der Pläne ist insbesondere, dass es in den allermeisten Ländern an eindeutigen Regeln für den Handel und die Nutzung digitaler Währungen fehlt.
Werden sich bald weitere Länder anschließen?
Die Unternehmen der privatwirtschaftlichen Kryptobranche sollen später per Gesetz gezwungen sein, die Vorgaben in die Tat umzusetzen. Die FATF will mit den erwähnten Zielen umsetzen, was sie im späten Frühjahr bereits in Aussicht gestellt hatte. Der Zusammenschluss hatte in Richtung seiner Mitglieder – derzeit 37 Länder weltweit – zu mehr Aufsicht für den Sektor aufgerufen. Die Staaten sollten sich verstärkt um die Regulierung und Beaufsichtigung der Branche kümmern, hieß es vor gut zwei Monaten. Erste Länder wie etwa Südkorea sind bereits in Teilen aktiv geworden, was bei Börsen zu mehr oder minder großem bürokratischen Mehraufwand führte. Mitte Juli dieses Jahres hatten die G7-Finanzminister in einer gemeinsamen Erklärung außerdem ihre kritische Bewertung zu Facebooks Währung Libra und vergleichbaren kommenden Modellen zum Ausdruck gebracht.
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