Bei allen positiven Meldungen zu Kryptowährungen dürfen negative Seiten in der Berichterstattung nicht verschwiegen werden. Gerade beim Stromverbrauch fürs Bitcoin Schürfen sind die Verbrauchswerte bedenklich. Experten fordern mehr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit, denn das Mining „frisst“ mehr Energie als Förderungen von Gold oder Kupfer. Die Branche arbeitet an neuen Ansätzen.
Nur die Aluminium-Produktion kostet mehr
Die Förderkosten bei Rohstoffen wie Gold oder Platin sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, was bei natürlich begrenzten Ressourcen im Grunde in der Natur der Sache liegt. Wissenschaftler haben nun den Stromverbrauch beim Krypto Mining mit Bezug zum Bitcoin in Relation zu den Schürfkosten bei Gold und anderen Metallen gesetzt. Das Ergebnis zeigt, weshalb viele Mining Farmen mittlerweile nach umweltverträglichen Möglichkeiten suchen und verstärkt auch auf nachhaltig erzeugte Energie setzen. Ein wichtiger Standort ist mittlerweile auch Kanada geworden.
Die Studie, die in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde, stellte die Frage, wie viel Strom benötigt wird, um eine Werthaltigkeit von einem US-Dollar zu realisieren. Im Ergebnisfallen die Kosten lediglich bei der Aluminium-Gewinnung höher als beim Bitcoin Schürfen aus, wie die Studie zeigte. Kupfer, Gold und Platin können günstiger gefördert werden.
Bitcoin-System ist auf sehr große Energiemengen angewiesen
Aktuelle Erhebungen sprechen einem Stromverbrauch von etwa 73 Milliarden Kilowattstunden für die Bitcoin-Erzeugung und von etwa 20 Milliarden kWh weltweit bei der Erzeugung von Ether Token aus. Dies ist etwa das Volumen an Steinkohle, das im vergangenen Jahr 2017 in Deutschland hergestellt wurde. Forscher an der Universität Hawaii geben derzeit gar zu bedenken, dass der Bitcoin sogar einen deutlichen Beitrag zum fortschreitenden Klimawandel leisten wird, sollten Miner nicht endlich vermehrt auf neue Technologie-Konzepte innerhalb der Blockchain setzen. Insbesondere die hohen Rechenleistungen, die für die Bestätigung von Transaktionen nötig sind, verbrauchen weltweit große Strommengen.
Viele Entwickler arbeiten an energiesparenden Konzepten
Das Gute in diesem Zusammenhang: Es gibt etliche Ansätze, die schon bald zu einer deutlichen Reduzierung des Energiebedarfs führen könnten. Dass Blockchain-Unternehmen immer öfter Strom aus erneuerbaren Energien verwenden, ist ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg. Zudem geben Experten des Branchenverbands Bitkom zu bedenken, dass es innerhalb der Blockchain-Datenbanken Potenzial für eine Senkung des Verbrauchs gibt. Ein Umstieg auf „Proof-of-stake”-Modell könnte den Leistungsbedarf bereits erheblich reduzieren. Auch seien durch neue Hybrid-Konzepte mehr Transaktionen als heute in derselben Zeit durchführbar.