Erstmals seit mehr als einem Monat knackte der Bitcoin-Preis den Widerstand bei 10.000 USD und brach so aus dem symmetrischen Dreieck aus. Der Anstieg erfolgte trotz der neu vorliegenden Daten, dass Miner binnen sieben Tagen mehr Bitcoins verkauften als sie im selben Zeitraum geschürft haben
Nachdem Bitcoin zum ersten Mal seit Monaten einen Monatsschluss über 9.400 USD verbuchte, machte es einen weiteren großen Schritt und erreichte ein Hoch von 10.429 USD. Durch diesen Anstieg hat der BTC die langfristige absteigende Trendlinie gebrochen, mit der er seit Erreichen des Allzeithochs im Jahr 2017 zu kämpfen hatte.
Der Schlusskurs des Bitcoins am 1. Juni bei 10.232 USD profitierte von der zusätzlichen Volatilität. Der Preis legte mehr als 800 USD gegenüber dem täglichen Schlusskurs am 31. Mai zu.
Obwohl sich die Marktaktion etwas abgekühlt hat und die Preise nach Angaben von Coin360 auf rund 10.117 USD zurückgehen, üben Bullen nach wie vor Kaufdruck aus. Das bedeutet: Die Preise könnten noch in der aktuellen Handelssitzung einen weiteren Höchststand erreichen.
Zu früh, von einer Miner-Kapitulation zu sprechen
Der Anstieg des Bitcoin-Preises erfolgte, obwohl die Daten darauf hindeuten, dass Bergleute binnen eines Tages mehr Coins verkaufen als generieren.
Die Daten des On-Chain-Analyseportal stellen unter Beweis, dass Miner mehr Reserven verkauft haben als in der vergangenen Woche. ByteTree – ein Anbieter, der Adressen der Miner-Wallets und ihre Ausgabenmuster erfasst – attestierte für die vergangene Woche einen Miner-Transaktionsanstieg auf 6.977. Dies entspricht 971 Coins mehr als im selben Zeitfenster neu generiert (6.006 BTC) wurden.
Bei den ersten Ausgaben handelt es sich um eine Metrik, die die Anzahl der Münzen berechnet, welche erstmals nach dem Schürfungsprozess Miner-Wallets verlassen. Obwohl Miner ihr Vermögen für Wochen, Monate oder Jahre in einer digitalen Brieftasche aufbewahren können, sah sich ein Großteil der Miner scheinbar zur Kostendeckung beim Schürfen zur Liquidation gezwungen.
In der zurückliegenden Woche verkauften Miner 11 % ihrer geschürften BTC. Doch die Zahl dürfte vermutlich im Falle eines Preisanstiegs wieder sinken. In den vergangenen 24 Stunden machten Miner von 875 neu entstandenen Coins 815 am Markt zu Geld. Daraus leiten die Analysten ab, dass Miner begonnen haben, neue Coins wegen der steigenden Preise zu horten.
Die wöchentliche Hash-Rate stieg
Die Hash-Rate sank in den letzten 24 Stunden um 13 % von vormals 106,73 Exahashes pro Sekunde auf 99,36 EHashes/s. Die Netzwerk-Hash-Rate stieg am 11. Mai auf einen derzeitigen Höchststand von 137 EH/s. Im 7-Tages-Durchschnitt legte die Hashrate im Netzwerk hingegen von 90,4 TH/s auf 102 TH/s zu.
Analysten betonten diesbezüglich, es sei noch zu früh von einer Kapitulation der Miner zu sprechen. Dies liegt daran, dass sich der Bitcoin-Preis seit dem Netzwerk-Halving am 11. Mai vergleichsweise stabil präsentiert. Trotz erkennbarer Probleme unter 10.000 USD lag der Monats-Schlusskurs für Mai fast 10 % über dem durchschnittliche Tagesschlusspreis.
Die Preisstärke sowie der Hashrate-Anstieg deuten an, dass Bergleute wieder in das Netzwerk zurückkehren und Käufer sich auf mögliche Preisanstiege in den kommenden Wochen vorbereiten.
Sollten die Preise auf die Tiefststände der letzten Woche sinken, könnte uns eine neue Verkaufswelle von Minern bevorstehen. Zwischenzeitlich durchforsten Händler den Markt mit Blick auf Signale für erneute Aufwärtsbewegungen.