Bitfinex verschickt in den letzten Tagen E-Mails mit dem Betreff “Unverified Users Announcement” und mahnt User unter Verweis auf die Legals /AGB’s an. Was hat es damit auf sich und was sind die Handlungsfolgen nach Erhalt einer solchen Mail?
Was sind die Hintergründe dieser E-Mail?
Die Nachricht resultiert aus einer Ankündigung vom 11. August 2017, mit der bekanntgegeben wurde, dass das Geschäft mit Privatpersonen aus den USA eingestellt wird. Bis zum 9. November 2017 wurde den privaten US-Kunden Zeit gegeben, ihre Kryptowährungen von der Börse zurückzuziehen. Neue Transaktionen bzw. Einzahlungen von US-Kunden widersprechen den „Legals“ und sind ab diesem Zeitpunkt somit auf Bitfinex verboten.
In der obigen E-Mail verweist Bitfinex US-Bürger darauf, dass der Zugriff auf die Plattform mittels Virtueller privater Netzwerke (VPN), Proxys oder anderer Dienste, wie Tor, um die IP-Adresse oder den eigenen Standort zu verschleiern, verboten sind, eben um das US-Verbot zu umgehen.
E-Mail erhalten – Was tun?
Zunächst einmal ist es nicht empfehlenswert mittels VPN, Proxy oder Tor auf Bitfinex zuzugreifen. Es gilt als gesichert, dass Bitfinex (und auch alle anderen Börsen) IP-Adresse ermittelt und speichert. In Foren ist zu lesen, dass teilweise aus diesen Gründen Nutzerkonten gesperrt wurden.
Grundsätzlich gilt es aus unserer Sicht aber Ruhe zu bewahren. In diversen Foren geht die Vermutung um, dass US-Behörden Bitfinex gebeten haben, Protokolle und Informationen zu US-Bürgern zu übergeben. Dies ist auch in Hinblick auf die neuen republikanischen Steuerpläne zu sehen (beide Versionen), die wohl neue Regelungen für Inhaber von Bitcoin und anderer Kryptowährungen enthalten. Falls die Vermutungen stimmen, könnte Bitfinex also versuchen, “verbotene” US-Kunden ein letztes Mal vorzuwarnen.
Trotzdem mutet die Aktion etwas merkwürdig an. Auf Reddit ist zu lesen, dass auch Nutzer, beispielsweise aus Kanada, Indien, UK und Deutschland, die E-Mail erhalten haben.
Wer nicht die Gefahr laufen möchte, dass sein Account (auch unberechtigt) gesperrt wird, kann folgendes tun:
- Die Kryptowährungen auf eine andere Börse oder ein Wallet transferieren oder
- die Verifizierung durchführen.
Insbesondere Desktop-Wallets und Hardware-Wallets sind aus sicherheitstechnischen Aspekten als sehr viel sicherer zu betrachten als Konten auf einer Exchange.
Andererseits könnte die Verifizierung auch Sinn machen, um auf einer Börse wie Bitfinex Kryptowährungen zurück in Euro tauschen zu können. Hierfür ist ohnehin eine Verifizierung notwendig.
Update: Bitfinex hat eine E-Mail nachgeschoben, um die Unklarheiten zu beseitigen. Von der Mail sind nur Einzelbenutzer betroffen, die US-Bürger sind und die Bitfinex weiterhin aktiv nutzen. Wenn man die E-Mail erhalten hat und kein Einwohner der USA ist, für den wird sich laut Bitfinex nichts ändern. Trotzdem sei noch einmal darauf hingewiesen, dass VPN, Proxy oder Tor vermieden werden sollten. Uns erreichten Meldungen von Nutzern, deren Konten wegen Verwendung einer der vorgenannten Dienste gesperrt wurden.
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