Gravierende Entwicklungen seit dem Vorjahr 2019 darf man bei der Befragung nicht erwarten. Jedoch zeigt sich ein zunehmendes Vertrauen vieler Bürger.
Erneut Personen in zehn europäischen Staaten befragt
Auch für den Bereich der Kryptowährungen wie Bitcoin und zur Nutzbarkeit der Blockchain gibt es immer mehr Studien. Dass sich nicht allein Unternehmen der Kryptowelt selbst mit Umfragen und Statistiken befassen, ist ein gutes Zeichen hinsichtlich der Öffnung des „Mainstreams“ für den Wachstumsmarkt. Eine frisch vorliegende Umfrage des Dienstleisters bitFlyer EUROPE S.A. weist darauf hin, dass das Verbrauchervertrauen in die digitale Währungen ungeachtet (oder vielleicht wegen) der Auswirkungen der Corona-Krise zunimmt. Das besagte Unternehmen übrigens gehört zum in Japan ansässigen bitFlyer, Inc.–Konzern, einem führenden Bitcoin- und Blockchain-Unternehmen mit Sitz in Japan. Die Umfrage wurde in Ländern der europäischen Heimat der Tochterfirma durchgeführt. Der sogenannte „bitFlyer Europe Crypto Confidence-Index“ wird einmal pro Jahr ermittelt.
Zu diesem Zweck befragen die Experten des Unternehmens in zehn Ländern Europas jeweils 1.000 Personen. Auf der Liste der Länder finden sich unter anderem Deutschland, Frankreich, Norwegen, Belgien und fünf weitere wieder. Daraus ergibt sich eine Teilnehmergruppe von insgesamt 10.000 Personen.
Deutschland teils leicht unter dem Durchschnitt
Eine zentrale Frage der Studie bezieht sich auf die Einschätzung der Befragten zur Existenz von Bitcoin und Co. in zehn Jahren. Insgesamt rechnen zwei Drittel aller Teilnehmer damit, dass digitale Währungen auch 2030 noch existieren werden. Geschlecht und Alter wurden in diesem Punkt nicht berücksichtigt. Deutschland liegt hier übrigens mit 64 Prozent knapp unter dem Europa-Durchschnitt. Das übergeordnete Vertrauen in BTC, Ethereum, Altcoins und Token stiegt im Vergleich zu 2019 immerhin um drei Prozent. Dieser Wert gilt mit Ausnahme von Deutschland (+ 1 %) für alle anderen teilnehmenden Länder. Vor allem im von Corona schwer getroffenen Italien fällt die Entwicklung sehr positiv aus, denn dort sind 72 % der Befragten von einem Fortbestand digitaler Assets bis 2020 fest überzeugt. Auch Polen und Niederländer (70 %) sind sehr positiv gestimmt, wenn es um die Krypto-Zukunft geht. Die Autoren kommen zum Schluss, dass das Vertrauen zwar eher langsam, aber stetig steigt in Europa.
Setzen vor allem von Krisen betroffene Länder auf Coins?
Sie attestieren digitalen Währungen eine günstige Entwicklungen, wenn es um die Bewertung vonseiten normaler Bürgerinnen und Bürger geht. Die Verfasser sehen außerdem eine schon länger diskutierte Tatsache gegeben: In Staaten wie Venezuela oder der Türkei, die von extrem hohen Inflationsraten betroffen waren oder sind und deshalb mit erheblichen Wirtschaftsproblemen kämpfen, ist das Interesse für Alternativ-Angebote zur klassischen Banken- und Finanzwelt größer. Ausnahmen wie Norwegen oder die Niederlande als feste Mitglieder der Führungsgruppe bei der „Vertrauensfrage“ bestätigen wie so oft die Regel. In Europa gilt dies beispielsweise für Italien. Die Befragung zeigt aber noch mehr: Jeder Vierte, der eine Existenz für gesichert hält, hat keine Vorstellung davon, wie genau diese Existenz aussehen könnte. Der Wert ist seit 2019 sogar um zwei Prozent gestiegen. Nur neun Prozent rechnen damit, dass der Bitcoin 2020 als festes Zahlungsmittel akzeptiert sein wird. Und damit zwangsläufig auch die Blockchain-Technologie.
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