Die Nachrichten zu Angriffen durch Hacker bei weltweit bekannten Börsen reißen einfach nicht ab. Aktuell ist der Anbieter Bithump betroffen.
Börse selbst ist das Opfer des Angriffs geworden
Twitter ist und bleibt das Medium, über das Kryptoplattformen ihre Anleger informieren, wenn es zu Attacken durch Kriminelle kommt. So auch im Falle der Kryptobörse Bithumb. Anders als in vielen anderen Situationen geht es aber wider Erwarten nicht um Bitcoin Diebstahl oder entwendete Ethereum. Stattdessen sind dieses Mal die digitalen Währungen Ripple (XRP) und EOS betroffen, wie das Unternehmen informiert. Worum geht es genau? Die Summe des aktuellen Schadens wird vom Plattformbetreiber auf rund 17 Millionen Euro umgerechnet beziffert. Ein Schaden, der der Börse selbst entstanden ist. Das entwendete Kapital stammt laut der Börse nicht noch User-Accounts. Die Börse hat den Schaden zum Ende der letzten Märzwoche entdeckt und direkt mit einer entsprechenden Nachricht über den Social Media-Dienst Twitter reagiert.
Offene Informationspolitik der Börse und „Rettungsaktion“
Die Folge sind einstweilen Sperrungen des Portals im Bereich der Abhebungen von Wallets, auch Einzahlungen auf die Bithumb Konten sind vorerst gesperrt, wie es von Seiten des Betreibers heißt. Die Informationen sind das Ergebnis von Analysten, die das hauseigene Überwachungssystem durchgeführt hat. Hier heißt es, man habe „anomale Abzüge“ aus der Plattform entdeckt. Über die Blockierung weiterer Transaktionen hinaus hat das Unternehmen nach eigener Aussage auch Sicherungen in eine Cold Wallet vorgenommen, um weitere Auswirkungen zu verhindern. In der Meldung heißt es, es gehe um einen „Insider-Case“. Bithump arbeitet diesbezüglich transparent und weist darauf hin, dass es sich um einen Börsen-internen Fehler handele. Die Ursache könnte also bei eigenen Mitarbeitern liegen, die sich nicht verifizieren mussten. Bisher erfolgte der Attacken-Schutz nur nach außen. In eben diesem Punkt verspricht die Plattform nun Nachbesserungen für den Kundenschutz.
Andere Börsen arbeiten mit an Schadensbegrenzung
Die Bithump-Cold-Wallet, an welche nach Erkennung der Transaktionen Zahlungen erfolgten, soll sicher sein. Etwa drei Millionen EOS-Einheiten sollen scheinbar abgerufen, zeitnah aber auf die besagte Wallet überwiesen worden sein. Außerdem sollen etwa gut 20 Millionen Ripple-Coins vom Vorfall betroffen sein, wie verschiedene Fachportale berichten. Es ist das zweite Mal, dass Hacker der Plattform einen Schaden zugefügt haben. Auch beim ersten Mal konnte ein Großteil der Gelder „zurückgeholt“ werden. Auch im aktuellen Fall rechnet der Anbieter damit, die entwendeten Summen zurückführen können. Für das Image sind derlei Zwischenfälle nichtsdestotrotz problematisch. Zumal ein Anteil der Ressourcen nach Informationen eines Twitter-Users inzwischen an andere Börsen transferiert worden sein soll. Die Portale haben teilweise schon reagiert und Zahlungen eingefroren, die mit dem Diebstahl in Verbindung stehen könnten.
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