Dass die Börse Bittrex ausgerechnet in Liechtenstein durchstarten würde, war nicht unbedingt zu erwarten. Trotzdem können Kunden dort nun mit Kryptowährungen handeln.
US-Börse will scheinbar Europa erobern
Kaum zwei Wochen ist es her, dass die Bitcoin Börse Bittrex verlautbaren ließ, dass das Unternehmen den Handel mit diversen Kryptowährungen für Kunden aus den USA einschränkt. Betroffen waren unter anderem Coins wie Hydro und QTUM. Alles in allem traf die Sperrung mehr als 30 verschiedene digitale Währungen der insgesamt mehr als 200 Coins. Nur kurze Zeit nach dieser Nachricht kommt nun die Nachricht, dass der Betreiber Bittrex eine Expansion innerhalb Europas anstrebt. Genauer gesagt: Es geht darum, dass die US-Börse Bittrex ihr Geschäftsmodell auf das Land Liechtenstein erweitert. Eben dort mussten Anleger, die Bitcoin, Ethereum und andere Coins handeln und kaufen wollten, bisher auf andere Plattformen zurückgreifen. Auch wenn die Entwicklung generell aufgrund der möglichen zusätzlichen Nutzerzahlen alles andere als gravierend erscheint. Gerade Europa ist für Kryptobörsen ein spannendes Pflaster.
Bittrex scheint in Europa aktiver zu werden
Dabei sind selbst die Ministaaten wie eben Liechtenstein ein wichtiger Schritt, um den Kreis der Kunden zu erweitern. Dass nun Kunden in Liechtenstein über Bittrex Handel mit Bitcoin, Ripple und anderen gefragten Altcoins betreiben können, zeigt eines: Die Börse öffnet ihre Pforten auf internationaler Ebene. So gibt es nun auch ein Compliance-Team vor Ort, das sich mit Kundenfragen und staatlichen Vorgaben befasst. Handeln können „qualifizierte Kunden“ nun nicht nur Token, sie können dabei auch auf Fiatgelder zurückgreifen. Beispielsweise soll bald der Euro einsetzbar sein. Das Börsenmanagement jedenfalls präsentiert sich erfreut über die Erweiterung der Plattform um das kleine Land. Schon deshalb, weil Liechtenstein mitten in Europa angesiedelt ist und damit eine Art Bindeglied im Kontinent darstellt. Als „einzigartige Chance“ wird der Kleinstaat sogar von Bittrex International bezeichnet.
Kommt die Erweiterung in anderen Ländern Europas?
Positiv gestimmt ist das Unternehmen beim Handel mit Bitcoin, Litecoin und Co. gerade hinsichtlich der Offenheit der Aufsichtsbehörden des Landes. Strukturell sei der Staat eine gute Umgebung, um die Kryptobörse in Europa noch besser aufzustellen. Dass der Anbieter beim besagten Ausbau hohe Anforderungen bezüglich gegen Geldwäsche und im Transparenzsinne erfüllen muss, stellt eher eine interessante Herausforderung dar. In Sachen Sicherheit sieht Bittrex also keine wesentlichen Probleme. Daran ändert auch das Blockchaingesetz Liechtensteins beim Thema Identitätscheck nichts. Im Gegenteil entsprechen die hohen rechtlichen Hürden den selbst auferlegten Rechtsgrundlagen der Börse. Ob das Vorhaben wirklich ein Erfolg wird bei Handel mit Ripple und all den anderen auf der Plattform handelbaren Währungen, muss sich nun zeigen. Eventuell ist das Land auch erst der Anfang weiterer Expansionen?
Featured Image: Von Primakov | Shutterstock.com