Nach China könnte nun auch die nächste wirtschaftliche Großmacht eine eigene Kryptowährung starten. Angeblich gibt es bei der FED entsprechende Pläne.
Gerüchte zu digitaler Dollar-Version mehren sich
Im Umfeld der neuen Handelsbeziehungen zwischen der Volksrepublik China und den USA gibt es interessante Entwicklungen, mit denen nicht unbedingt jeder Kryptofan gerechnet hatte. Während Donald Trump in seiner Ansprache am gestrigen Mittwoch ausführlich viele US-Wirtschaftsvertreter adressierte, die mehr oder weniger direkt in die Verhandlungen mit Peking involviert waren, gibt es an anderer Stelle überraschende Gerüchte. Angeblich soll die Zentralbank der USA, die FED, derzeit auf Hochtouren an einer digitalen Version des US-Dollars arbeiten. Einer der Branchenkenner, die über solche Vorhaben spekulieren: der umtriebige Anthony Pompliano, seines Zeichens einer der Gründer des Fonds Morgan Creek Digital. Pompliano meldete sich in der Vergangenheit wiederholt zu Wort, wenn es um mögliche Entwicklungen am Markt für Token wie Bitcoin oder Litecoin.
China vor allem von der Blockchain überzeugt
Seinem Kenntnisstand zufolge könnte eine entsprechende Mitteilung vonseiten der Zentralbank in den kommenden Tagen publik werden. Dass die USA mit einer sogenannten „Initiative zur Dollar-Digitalisierung“ einmal mehr den großen Konkurrenten China im Blick hätte, ist nur allzu offensichtlich. Schließlich will Chinas Politik nicht nur umfassend Gebrauch von den technologischen Chancen der Blockchain machen, sondern zugleich die Staatswährung Yuan ins digitale Zeitalter überführen. Ungeachtet des Wettbewerbs zwischen den beiden Wirtschaftsmächten wäre ein möglicher Krypto-Dollar laut Pompliano insgesamt ein wichtiger Beitrag für die US-amerikanische Kryptowelt.
Einführung könnte auch Reaktion auf Libra sein
In Verbindung mit einer digitalen Staatswährung der Vereinigten Staaten läge auch der Start einer Wallet durch den Staat nahe. Überraschend kommen diese Gerüchte in erster Linie deshalb, weil die Notenbank der USA gleich mehrfach in dasselbe Horn wie US-Aufsichtsbehörden blies. Behörden sind sich in ihren letzten Analysen weitgehend einig, wenn es um das Gefahrenpotenzial des Bitcoins geht. Teils ist gar von einer „nationalen Bedrohung“ die Rede, wenn es um die Entwicklungen in Kryptosektor geht. Auch Facebooks Coin-Projekt Libra war Grund für Regulierungseinrichtungen, ihren Unmut zum Kryptosektor generell zum Ausdruck zu bringen. Dass China mit seinem Format CBDC mehr oder minder kurz vor der Marktreife steht, scheint zumindest bei einigen Instanzen im Land für ein Umdenken zu sorgen.