Von der deutschen Blockchain-Strategie versprach sich mancher Investor viel. Den Blockchain-Bundesverband läuft die Umsetzung aber weiterhin zu langsam.
Verband: Strategie muss schneller realisiert werden
Wenn es um Forderungen vonseiten verschiedener Interessenverbände nach einer schnelleren Realisierung einer klaren Rechtslage geht, sind es nicht zwingend Kryptobörsen, Walletdienste und die Handel mit Bitcoin und Altcoins. Ein gutes Beispiel sind die neuesten Meldungen aus Deutschland. Mancher Politiker hält die aktuellen Pläne der Bundesregierung für durchaus ausreichend, zumal sogar zeitnah digitale Wertpapiere unterschiedlicher Art in Aussicht gestellt werden. Wahrscheinlich sind es vor allem die für die Entwicklung der sogenannten Blockchain Strategie Verantwortlichen, die das Vorhaben für einen guten Ansatz im Sinne eines Krypto-Standorts Deutschland halten. Der Blockchain Bundesverband demonstriert hingegen aktuell Unzufriedenheit, wenn um die rechtlichen Rahmenbedingungen geht. Dabei wollte die Politik nicht zuletzt dem Libra Stablecoin von Facebook klare Regeln entgegensetzen.
Verband will Politik vielfältige Anregungen an die Hand geben
Der Branchenverband hat nun sogar ein eigenes Aktionspapier erarbeitet, mit der Politik auf die Sprünge zu helfen. Das Papier beinhalten Medienberichten zufolge unterschiedlichste mögliche Use Cases für die Technologie der Blockchain. Für Florian Gatz, seines Zeichens Präsident des Verbandes, geht es schlicht und ergreifend nicht schnell genug voran in Deutschland. Es gehe um nicht weniger als einen „Wettlauf“, den sich Staaten und Wirtschaftsstandorte rund um die junge Technologie inzwischen lieferten. Ganze 20 Seiten umfasst der Verbands-Plan, um wesentliche Möglichkeiten zur Anwendung der Blockchain aufzuzeigen. Deutschland, so Gatz, dürfe sich nicht zu viel Zeit bei der Schaffung der erforderlichen Rechtsklarheit lassen, andernfalls drohe das Land den Anschluss an die Weltspitze zu verlieren.
Ministerin Bär hat das Dokument in Empfang genommen
Was die Regierung im September des Vorjahres auf den Weg gebracht hat, kann aus Sicht des Verbandes also nur ein Anfang gewesen sein. Nun müsse die Politik zeigen, dass sie es wirklich ernst meint. Das Papier hat der Vorstand am gestrigen Tag vertrauensvoll in die Hände der deutschen Staatsministerin Dorothee Bär übergeben; Bär zeichnet für den Sektor „Digitales“ verantwortlich. Das Interesse der Politiker sei groß gewesen, wie der Verbandspräsident mitteilte. Nicht zuletzt sollen die besagten digitalen Wertpapiere im Schriftstück eine Rolle spielen, die Bundesregierung hatte wie gesagt selbst auf Ideen zu elektronischen Staatsanleihen und anderen Assets hingewiesen. Im Rahmen der Energiewende sieht der Verband ebenfalls Chancen, beispielsweise hinsichtlich der Nachweisbarkeit der Herkunft von Strom. Es muss also nicht immer nur um den Handel mit Ethereum, Bitcoin und anderen Kryptocoins gehen.
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