Hongkongs neuer Konkurrent wird die Blockchain-Technologie geschickt einsetzt
Xinhua News berichtete am 01.06.2020, Chinas Behörden hätten ihren Masterplan für den Bau der größten Sonderwirtschaftszone (SEZ) in der Provinz Hainan vorgestellt. Das Land möchte aus der Insel Hainan einen Freihandelshafen auf Weltklasse-Niveau werden lassen. Dabei soll der Schwerpunkt auf der Eskalation der Entwicklung seines Finanzmarktes durch den Freihandel einerseits und Investitionen sowie grenzüberschreitenden Kapitalströme auf der ganzen Insel anderseits liegen.
Die Verantwortlichen veröffentlichten die Ankündigung in einem Moment, als Chinas größtes Freihandelszentrum Hongkong unter der Belastung durch US-Drohungen mit Blick auf einen möglichen Entzug von Sonderprivilegien steht. Hainan ist Chinas Antwort aufgrund vorliegender Bedenken hinsichtlich des zukünftigen Status Hongkongs als internationales Finanzzentrum.
Eine der Schlüsselstrategien der chinesischen Regierung in Hainan ist die Verwendung der Blockchain zur Reformierung und Förderung der Verwaltungsfunktionen. Die Behörden glauben, moderne Technologien wie die Blockchain könnten einen Beitrag zum Aufbau eines umfassenden, standardisierten und effektiven Systems zur Steuerung des Freihandelshafens leisten.
„Wir sollten die Rolle der modernen Informationstechnologie wie Big Data und Blockchain voll ausspielen. Dazu gehört die Standardisierung der Verwaltungsdienste über Plattformen, das Reengineering von Regierungs- und Verwaltungsprozessen und die Realisierung des Verwaltungsdienstes. Auch gilt es einen ordnungsgemäßen Datenaustausch u stärken und das Niveau des Verwaltungsdienstes und der -führung zu verbessern“, fügten die Verantwortlichen hinzu.
Im vergangenen Dezember kündigte die Freihandelszone Hainan (FTZ) umgerechnet 142 Millionen US-Dollar zur „Unterstützung der Blockchain-Industrie mittels Talentförderung, technologische Anwendungen, soziale Investitionen und weitere Aspekte“. China sicherte außerdem zu, Anwendungen der Blockchain-Technologie in den Bereichen Zertifizierungen, IP-Transaktionen und mehr stärken zu wollen. Das Land will die Technologie zudem nutzen, um neue Modelle für die Entwicklung von Freihandelshäfen zu erkunden.
Die Entscheidung, die gesamte südliche Insel Hainan als Freihandelszone zu entwickeln, teilte 2018 Chinas Präsident Xi Jinping mit. Seitdem bemerkte Chinas reichster Mann, Jack Ma, im vergangen Jahr, Hainan müsse Hongkong im „Business Leaders ‘Advisory“ „überholen“ . Hongkong ist bekannt für seine freie Kapitalkonvertierbarkeit und seine Absicherungsmechanismen. Dies macht die Metropole zum idealen Standort für kurzfristige Anlagen mit potenziell hohen Renditen. Im Gegensatz dazu wird Hainan in einem offenen Finanzmarkt entwickelt, der auf lange Sicht Investoren aus dem Ausland auf den chinesischen Festlandmarkt anziehen locken soll.
Der Plan von Chinas Zentralkomitee der Kommunistischen Partei und dem zuständigen Stadtrat besagt, der Freihafen von Hainan solle wahrscheinlich bis 2025 entstehen und seine volle Reife bis 2035 erreicht haben.