Fast zwei Milliarden US-Dollar in Kryptogeld sollen 2018 von Kriminellen entwendet worden sein. Das ergab eine Analyse des Dienstleisters Cyphertrace.
Diebstahl bleibt großes Problem in der Krypto-Welt
Malware, Trojaner und andere Programme stellen für Internetnutzer ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar. Im Rahmen illegalen Bitcoin Minings etwa werden die Rechner unwissender Anwender durch Hacker genutzt, um Geld auf Kosten anderer zu verdienen. Vor allem aber ist Krypto-Diebstahl bei etlichen Handelsbörsen, die das Spekulieren mit Bitcoin, Ethereum und mittlerweile Hunderten anderer Kryptowährungen erlauben ein zunehmendes Problem. Bestätigt wird dies unter anderem durch eine neue Auswertung des bekannten Unternehmens Cyphertrace, die in verschiedenen Fachmedien zitiert wird.
Kunden weltweit sind von Diebstahl bedroht
Die Experten kommen in ihrer Analyse für das Jahr 2018 zu dem Ergebnis, dass Hacker im vergangenen Jahr durch ihre Attacken insgesamt etwa 1,7 Milliarden US-Dollar erbeutet haben. Dabei sollen gut 60 Prozent der entwendeten Gelder allein auf das Konto zweier aktiver Hackergruppen (tituliert als Alpha und Beta) gehen, wie die Analysten mitteilen. Im Schnitt soll jede erfolgreiche Attacke im besagten Jahr etwa einen Schaden in einer Größenordnung von etwa 90 Mio. USD verursacht haben. Insbesondere die erste Gruppe Alpha zeichnet sich laut den Profis im Hause Cyphertrace sehr professionelle und gut organisierte Strukturen aus. Börsen haben Probleme bei der Reduzierung solcher Risiken.
Täter lassen sich Zeit vor dem Umtausch in „echtes Geld“
Der Diebstahl erfolgt über ein ausgeklügeltes System, dass aus unterschiedlichen Krypto Wallets und Handelsplattformen besteht. Das erschwert die Nachverfolgung der Täter für Spezialisten in erheblicher Weise. Bevor Gelder ausgezahlt werden, vergeht ein längerer Zeitraum, wie die Analysen gezeigt haben. Bis gestohlene Coins in Fiatgeld getauscht werden, sollen 5.000 oder mehr Transaktionen innerhalb der digitalen Welt durchgeführt werden. 40 Tage vergehen nach Erkenntnissen der Analyse wenigstens, bevor die Kriminellen ihr Diebesgut endgültig auszahlen lassen. Auch wenn die Ermittlungsbehörden immer besser werden, um Hackern das Handwerk zu legen – wirklich wirksame Maßnahmen gegen Diebstahl von Währungen wie Litecoin oder Dash gibt es bisher nicht. Denn auch die Kriminellen werden immer kreativer.
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