In einem kürzlich veröffentlichen Medium Blogpost hat das Ethereum-basierte Entwicklungsstudio ConsenSys eine Roadmap für das kommende Upgrade unter dem Namen Serenity 2.0 veröffentlicht. Das Update wird Ethereum auf den Proof-of-Stake umstellen, eine verbesserte virtuelle Maschine (EVM) implementieren und Sharding ermöglichen, um höhere Transaktionen pro Sekunde und neue Datenschutz-, Berechtigungs- und Governance-Modelle zu unterstützen.
Ethereum 2.0 – auch Serenity genannt – orientiert sich laut dem Medium-Post an fünf Gestaltungsprinzipien: Einfachheit, Belastbarkeit, Langlebigkeit, Sicherheit, Dezentralisierung. Ein schrittweiser Entwicklungsansatz von Serenity soll sicherstellen, dass alle Prinzipien entwickelt und eingehalten werden, um Ethereum weiter als Marktführer für Blockchain-basierte Lösungen zu positionieren.
Vor Serenity wird es aber noch den Istanbul Hard Fork geben, derzeit der letzte geplante Hard Fork, nach dem Constantinople-Upgrade im Februar dieses Jahres. Istanbul wird für Oktober 2019 erwartet- Derzeit werden 11 EIPs zur Aufnahme vorgeschlagen, darunter EIP 1057 (ProgPoW). Das Thema ProgPoW wird in der Ethereum-Community seit einiger Zeit intensiv diskutiert. Der EIP schlägt vor, den Mining-Algorithmus des Protokolls auf ProgPoW umzustellen, einen Algorithmus, der den Vorteil von ASICs gegenüber GPUs in der Mining-Effizienz reduziert.
Wenn der Istanbul Hard Fork durch ist, soll Serenity eingeführt werden.
Die 4 Phasen von Serenity
Phase 0: Die Beacon-Chaion (2019)
Noch im Jahr 2019 soll in der ersten Phase von Serenity der Rollout der Beacon Chain stattfinden. Die Beacon Chain ist ein Proof of Stake Blockchain und wird den Wechsel vom Proof of Work zum Proof of Stake Konsensmechanismus umsetzen. Der Proof of Stake (PoS) ist der neue Konsensmechanismus, bei dem das Netzwerk die ETH-Besitzer beteiligt, um die Verifizierung der Blöcke vorzunehmen. Die Beacon-Chain sorgt dabei für Endgültigkeit durch den PoS (was früher als Casper FFG bekannt war). Der PoS schreibt vor, dass 2/3 der Validierer die ETH auf den nächsten Block staken müssen.
Phase 1: Shard-Chains (2020)
Die Shard-Chains ermöglicht das Gesamtkonzept des Shardings, welches die Datenverarbeitungsverantwortung auf viele Knoten aufteilt und so die parallele Transaktion, Speicherung und Verarbeitung von Informationen ermöglicht. Dies steht im Gegensatz zur bestehenden Ethereum-Mainchain, die von jedem vollständigen Knoten verlangt, jede Transaktion zu verarbeiten und zu validieren. Die Anzahl der möglichen Transaktionen pro Sekunde wird erheblich steigen.
Phase 2: eWASM (2020 oder 2021)
In Phase 2 sollem die Funktionalität von Ethereum 2.0 zusammenkommen. Mit der Einführung einer neuen Virtual Machine – Ethereum-flavored Web Assembly (eWASM) – entwickeln sich Shard-Ketten “von ziemlich rudimentären Datenmarkern zu vollwertigen Transaktionsketten, die in der Lage sind, das Ethereum-Netzwerk zu skalieren”.
Mit der Umstellung auf Ethereum 2.0 und die Beacon Chain wird die bisherige Ethereum Virtual machine (EVM) auf eWASM aktualisiert, eine virtuelle Maschine, die auf einer Web Assembly basiert, die vom World Wide Web Consortium (W3C) als Open-Source-Standard definiert wird. Da WASM eine Reihe von Programmiersprachen unterstützt, könnte eWASM die Ausführung von Smart Contracts, die in einer beliebigen Sprache geschrieben wurden, auf Ethereum ermöglichen, im Gegensatz zu den in Solidity geschriebenen in der heutigen EVM.
Phase 3: Kontinuierliche Verbesserung (2022)
Nach Phase 2 beginnt die Zeitleiste für Ethereum weniger spezifisch zu werden und es beginnt eine fortwährende Verbesserung.
Eine schöne Zusammenfassung bietet das auch nachfolgende Video von ConsenSys:
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