Heute beginnen mehr und mehr Städte die Blockchain-Technologie zu implementieren und Kryptowährungen als Mittel zur Finanzierung zu betrachten. So ist es nicht verwunderlich, dass die letzte Woche die erste regionale Wahl über die Blockchain im schweizerischen Zug realisiert wurde und in Malta drei Krypto-freundliche Gesetze verabschiedet wurden. Die Experten des ICOBox Blockchain Research Centers (IBRC) haben diesen Trend erkannt und die vier vielversprechendsten Projekte zur Schaffung von Krypto-Städten und Krypto-Ländern herausgesucht, von denen das Research Center glaubt, dass sie die bahnbrechendsten sind und möglicherweise tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Kryptowährungs-Industrie haben könnten.
500 “Crypto Valley” Startups
Die Transformation der kleinen Schweizer Stadt Zug und ihrer Umgebung zu einem der größten internationalen Entwicklungszentren der Blockchain-Technologie begann im Jahr 2013. Seit einigen Jahren wird dieser Ort inoffiziell “Crypto Valley” genannt. Dieser Name hat sich in 2017 durch die Gründung der Crypto Valley Association manifestiert.
Sie ist eine Non-Profit-Organisation, die Unternehmer (einschließlich wichtiger Marktteilnehmer wie Thomson Reuters, PwC, Luxoft, Bitcoin Suisse, Bussmann Advisory, etc.), Unterstützer, Bildungseinrichtungen und Behörden vereint, um die Forschung und Innovationen zu fördern. Heute hat Crypto Valley mehr als 500 Startups, Service Provider und andere Unternehmen, die an ICOs und Blockchains beteiligt sind. Darüber hinaus gibt es mehrere Banken in Zug, wo Kryptowährung frei gegen Fiat-Währungen eingetauscht und Bitcoins für Parktickets genutzt werden können.
Warum ausgerechnet Zug? Crypto-Analyst und ICOBox-Mitbegründerin Daria Generalova glaubt, dass alles auf die ungewöhnliche Herangehensweise des Landes zum Thema Geld und Innovationen zurückzuführen ist.
“Die Schweiz ist seit vielen Jahren eine der wichtigsten Finanzmetropolen der Welt. Heute, unter den Bedingungen des globalen wirtschaftlichen Wettbewerbs, kann die Blockchain helfen, das gleiche Niveau an finanziellen Zuflüssen in das Land beizubehalten”, sagt sie.
“Es gibt einen sehr starken Wettbewerb zwischen den Kantonen des Landes, die untereinander um Unternehmer kämpfen. Die lokalen Behörden sind offen für Innovationen und bereit, bei der Schaffung neuer ökonomischer Systeme auf jede mögliche Art und Weise zu helfen. Wenn Sie zum Beispiel ein Projekt in der Schweiz starten, können Sie sich vorab mit der Finanzaufsicht und den Steuerbehörden beraten und ihre Meinung dazu einholen, ob das Projekt alle Anforderungen und gesetzlichen Normen erfüllt. Natürlich ist dieser Ansatz ein großer Anreiz für Investoren und Unternehmer.”
“Blockchain Island”
Es gibt noch eine andere, kleine europäische Nation, die ihr Bestes gibt, um mit der Schweiz Schritt zu halten: Malta. Letzte Woche verabschiedete das lokale Parlament drei Gesetze, die einen rechtlichen und regulatorischen Rahmen für die Blockchain-Technologie schaffen.
Folglich haben Startups, die dieses Land als Operationsbasis wählen, die rechtlichen Instrumente, die für ein transparentes, regulatorisches Umfeld erforderlich sind. Die lokalen Behörden machen kein Geheimnis daraus, dass sie das Land in “Blockchain Island” verwandeln wollen, und bis jetzt funktioniert es: Beispielsweise haben wichtige Marktteilnehmer wie die Börsen OKex, Binance und BitBay bereits Büros vor Ort eröffnet. Die amerikanische TRON Foundation hat auch ihren Wunsch angekündigt, auf die Insel zu ziehen.
Ein Krypto-Staat ohne Einkommensteuer
Während verschiedene Länder versuchen, das Land Krypto-freundlich zu gestalten, kündigte Mitte Mai der namhafte Unternehmer, Blockchain-Guru und Gründer des Cryptonomics Capital-Fonds, Nick Evdokimov die Schaffung von Decenturion an. Decenturion ist ein selbstständiger Blockchain-Staat dessen Wirtschaft auf den Instrumenten der direkten Demokratie beruht. In etwas mehr als einem Monat hat das neue Projekt bereits mehr als 120.000 Einwohner gewonnen.
“Decenturion hat keine physischen Grenzen und seine Bürger sind nur im Cyberspace vereint. Im Wesentlichen handelt es sich um eine gigantische Blockchain-Plattform und einen Marktplatz für ICOs verschiedener Startups. Wenn Projekte bei Decenturion angemeldet sind, werden ihre Token kostenlos an die Bürger des virtuellen Landes verteilt, und zwar proportional zum Grad ihrer Beteiligung. Decenturion erhebt von seinen Bürgern keine Steuern. Das Projekt ist gut für Start-ups, weil sie unmittelbar und sofort Zugang zu einem riesigen Markt und Publikum haben. Es schafft eine für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft: Je mehr Start-ups es gibt und je schneller die Zahl der Bürger wächst, desto mehr Möglichkeiten werden alle nutzen können”, erklärt Evdokimov.
Laut den Gründern von Decenturion haben Startups dank der Tatsache, dass die ersten Pässe an die Blockchain “Apostel” ausgegeben wurden, alle Chancen, Geschäftsindikatoren zu erreichen, die um ein Vielfaches höher sind als die Ergebnisse eines traditionellen ICOs.
Darüber hinaus plant Decenturion, seine Bewohner sorgfältig auszuwählen: Sie werden nur jene Projekte einbeziehen, deren Token mit echten Werten hinterlegt sind, und nicht solche, die nur an einer Börse gehandelt werden.
Wenn Rapper Kryptowährungen fördern
Der bekannte Rapper und R & B-Musiker Akon hat zwar noch nicht seinen eigenen Blockchain-Staat, aber er konzentriert all seine Bemühungen, um eine digitale Währung für seine eigene Krypto-Stadt “Akon Crypto City” zu schaffen. Diese wird in Senegal liegen, wo der Sänger einen bedeutenden Teil seiner Kindheit verbracht hat. In der Krypto-Stadt wird die für ein komfortables Leben notwendige Infrastruktur geschaffen, mit Wohnungen, Geschäften, Parks, Kindergärten und Schulen, und alles wird zu 100% auf Kryptowährungen basieren.
“Ich denke, dass Blockchain und Kryptowährungen in vielerlei Hinsicht der Retter Afrikas sein können, weil es den Menschen die Macht sowie die Sicherheit zurück in das Währungssystem bringt und es den Menschen auch erlaubt, sie so zu nutzen, dass sie sich weiterentwickeln können und verhindern, dass die Regierung das Volk im Stich lässt“, kündigte der Sänger Mitte Juni auf dem Cannes Lions International Festival of Creativity an.
Wie der internationale Kommunikations-Experte des IBRC, Dima Zaitsev, bemerkte, könnte eine solche Aussage als Hype oder unangemessene Eigenwerbung angesehen werden, wenn denn Akon nicht zuvor an humanitären Projekten in Afrika beteiligt gewesen wäre. Er war unter anderem an der Entwicklung des erfolgreichen Projekts Lighting Africa beteiligt, welches den schrittweisen Übergang des Kontinents zu Solarenergie vorsieht.
Auf dem Weg zur Anerkennung
Es ist keine Überraschung, dass Kryptowährungen ganze Städte und Länder erobern, fährt IBRC-Experte Dima Zaitsev fort.
“Was heute beispielsweise in der Schweiz und in Malta passiert, ist nur der erste Schritt zur weltweiten Anerkennung der Krypto-Industrie. Der nächste Schritt werden gesetzliche Regelungen sein, denn weder Geldgeber noch Regierungen sind mit dem Markt in der derzeitigen “Grauzone” zufrieden. Ich glaube, dass diese Regulierung in naher Zukunft stattfinden wird und so gut wie möglich für den Markt der Kryptowährung sein wird, weil kluge Menschen ihr Potenzial vollkommen verstehen, was bedeutet, dass es nicht nötig ist, es in einen Albtraum zu verwandeln. Umso mehr Geschichten es darüber gibt, wie sich Länder oder berühmte Person Pro-Kyptowährungen einsetzen, desto besser wird es für alle Marktteilnehmer sein. Werbung ist der Motor des Handels. Positive Nachrichten werden die ganze Branche zum Verdruss der Kritiker voranbringen und allen Personen, die nicht in den Markt involviert sind, mehr zum Nachdenken geben”, schließt Zaitsev
Disclaimer: — Der Handel mit Kryptowährungen birgt ein großes finanzielles Risiko und kann bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Coin-hero.de stellt keine Anlageberatung und Empfehlung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) dar. Die Webseiteninhalte dienen ausschliesslich der Information und Unterhaltung der Leser. Die hier getroffenen Aussagen stellen lediglich unsere eigene Meinung und keine Kaufempfehlung dar. Bitte unternehmen Sie auch eigene Recherchen, bevor Sie in Kryptowährungen investieren. Wir übernehmen keinerlei Haftung für jegliche Art von Schäden. Bitte lesen Sie auch unseren Haftungsausschluss im Impressum. —