Deutschland hat ein neues Gesetz verabschiedet, das Tausenden institutionellen Investmentfonds erlauben wird, in Kryptowährungen zu investieren
In Deutschland erlaubt ein neues Gesetz nun mehr als 4.000 institutionellen Investmentfonds Investitionen in Kryptowährungen. In Europas größter Wirtschaft könnte der Schritt in den nächsten Monaten oder Jahren eine massive Adaption von Kryptowährungen auslösen.
Die neue Gesetzgebung erlaubt Vermögensverwaltern und Managern institutioneller Investmentfonds (genannt Spezialfonds), bis zu 20 % ihres Portfolios in Kryptowährungen zu investieren. Das Gesetz soll am 1. Juli in Kraft treten.
Diese jüngste Entwicklung im Bereich der Kryptowährungen wurde positiv aufgenommen, wobei einige Experten behaupten, sie könnte Deutschlands Position als Finanzinvestitionszentrum stärken. Sie glauben zudem, dass der Kryptowährungsektor durch durch die Legitimierung der Anlageklasse angekurbelt werden könnte.
Decrypt gegenüber äußerte der deutsche Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler, der der Schritt sei von entscheidender Bedeutung, um die Entwicklung von Kryptowährungen in Deutschland zu gewährleisten. „Die Aufnahme von Krypto-Vermögenswerten in Spezialfonds ist ein wichtiger Schritt für deren Akzeptanz. Hier geht das Gesetz in die richtige Richtung. Wir begrüßen dies ausdrücklich“, sagte er.
Das Gesetz wurde in der vergangenen Woche vom Bundestag verabschiedet und soll nun schnellstmöglich vom Bundesrat abgesegnet werden. Es betrifft bestehende Spezialfonds und neue Fonds, die von institutionellen Anlegern wie Finanzinstituten, Versicherungen und Pensionsfonds aufgelegt werden.
Dank dieser neuesten Entwicklung werden über 4.000 in Deutschland existierende Investmentfonds Zugang zu Bitcoin und anderen Kryptowährungen erhalten. Sven Hildebrandt, CEO des in Deutschland ansässigen Unternehmens Distributed Ledger Consulting (DLC), erkennt die Bedeutung dieser Entwicklung an. Er weist darauf hin, Spezialfonds freuten sich über Investitionen in Höhe von 1,8 Billionen Dollar.
Derzeit halten diese Spezialfonds keine Investitionen in Kryptowährungen. Daher könnte die Zuteilung von 20 % ihres Portfolios dem Krypto-Sektor einen erheblichen Nutzen erweisen. Der Kryptowährungsraum erlebte im vergangenen Jahr Marktzuflüsse in Milliardenhöhe durch institutionelle Anleger.
Bedenkt man, dass institutionelle Investoren und Unternehmen in der Vergangenheit nicht viel von Kryptowährungen gehalten haben, ist die Entwicklung weitreichend. Derzeit glauben immer mehr Finanzinstitutionen, dass der Bitcoin ein Wertspeicher und eine ausgezeichnete Absicherung gegen Inflation ist; die Nachricht kommt, nachdem die amerikanische Investmentbank JP Morgan angekündigt hat, wohlhabenden Kunden Bitcoin-Dienstleistungen anzubieten.