Inmitten der Ungewissheit über die Krypto-Haltung des Landes will Indien einen freundlicheren Ansatz bezüglich digitaler Vermögenswerte verfolgen.
Ende März änderte die indische Regierung die Gesetzgebung, die private und öffentliche Unternehmen zwang, von ihnen gehaltenen Krypto-Vermögenswerte offenzulegen. Dies geschah ein paar Wochen, nachdem der Finanzminister Bemerkungen äußerte, die die Politik des Landes in Bezug auf Kryptowährungen eintrübten. Das Land hatte eine etwas wechselhafte Beziehung zu digitalen Vermögenswerten, was Bürgerinnen und Bürger verwirrte.
Einem am Dienstag veröffentlichten Bericht von The Economic Times zufolge prüft Indien nun die Möglichkeit zur Regulierung von Kryptowährungen. Der Bericht, der sich auf drei mit der Angelegenheit vertraute Quellen beruft, beschreibt detailliert ein Expertengremium, das die Optionen untersuchen wird. Er ergänzt, dass sich die Diskussionen noch in der Anfangsphase befindet und bisher keine festen Zusagen gemacht wurden.
Im Gegensatz zu einer Fiat-Währung wird das Komitee Kryptowährungen als digitales Vermögen betrachten. Andere indische Betreiber von Kryptobörsen haben diese Ansicht bereits übernommen. Das zuvor von Subhash-Chandra geleitete Gremium kam im Juli 2019 zu dem Ergebnis, ein pauschales Verbot von Kryptowährungen sei in Ordnung. Der Oberste Gerichtshof eilte Kryptonutzern im März 2020 jedoch zur Hilfe und entschied, das Verbot sei rechtswidrig gewesen. Die Regierung scheint damit einverstanden zu sein, nachdem sie die Empfehlungen von Subhash Garg als veraltet bezeichnete:
„Es gibt die Meinung […], dass die Empfehlungen des Subhash Garg [Komitees] veraltet sind und ein neuer Blick erforderlich ist […] anstatt eines totalen Verbots“, sagte ein nicht genannter Beamter der Zeitung gegenüber.
Garg scheint einen Sinneswandel erlebt zu haben und verbürgt sich für Krypto-Regulierungen für diese Anlageklasse. Im Februar erklärte er, Krypto-Vermögenswerte benötigten einen weiteren Abschluss vonseiten der Regierung. Es gibt Berichte, dass wahrscheinlich Indiens Staatsekretär für Finanzen, Anurag Thakur, das neue Gremium leiten wird.
Berichte deuten darauf hin, dass Thakur bereits Fortschritte gemacht hat, indem er sich mit wichtigen Akteuren der Krypto- und Bankenindustrie des Landes getroffen hat. Das Thema scheint einen wahren Kern zu haben, bedenkt man, dass Thakur und die aktuelle Finanzministerin Nirmala Sitharaman vor nicht allzu langer Zeit verrieten, dass das Land einen „kalibrierten“ Ansatz zur Regulierung digitaler Vermögenswerte verfolgt.
Das Ministerium überprüft angeblich den aktuellen Status des Kryptohandels. Ein von Sitharaman bestätigtes Team soll noch vor Monatsende einen Bericht zu diesem Thema vorlegen. Dadurch, dass die Krypto-Gesetzesvorlage, die ursprünglich im März zur Diskussion stehen sollte, auf die nächste Monsun-Parlamentssitzung verschoben wurde, bleibt die Krypto-Lage im Land diffus.