Vitalik Buterin hat am gestrigen 01. April auf Github einen für viele überraschenden Verbesserungsvorschlag veröffentlicht (kein Aprilscherz), der eine Obergrenze für Ethereum von rund 120 Millionen Ethereum (ETH) vorsieht. Damit äußert sich Buterin das erste Mal überhaupt zu einer maximalen Obergrenze von Ethereum (Max Supply).
In dem Ethereum-Verbesserungsvorschlag (EIP 960) schlägt Vitalik Buterin vor, dass die Implementierung der Obergrenze während des nächsten Ethereum Hard Forks, wahrscheinlich für die erste Phase des Casper-Updates stattfinden könnte. Das Casper-Update sieht die Umstellung vom Proof-of-Work zum Proof-of-Stake-Algorithmus vor. Die “Hard Cap” soll laut dem Vorschlag auf die doppelte Menge festgesetzt werden, die im Pre Sale (knapp 60 Millionen) verkauft wurde. Dies wären dann 120.204.432 ETH. Derzeit sind 98,5 Millionen Ethereum im Umlauf.
Sollte der EIP 960 umgesetzt werden, müssten alle Belohnungen für das Mining und später auch Staking (im Rahmen des Proof-of-Work und Proof-of-Stake-Algorithmus) neu definiert werden. Die Belohnung (englisch: Reward Unit =RU) würde sich dann laut EIP 960 wie folgend berechnen:
1 RU = (1 - CURRENT_SUPPLY / MAX_SUPPLY) ETH
Längerfristig würde das Angebot exponentiell an die maximale Obergrenze heranreichen und die Belohnungen würden sich exponentiell Null annähern. Buterin stellt auch fest, dass wenn, hypothetisch angenommen, Ethereum bei dem Proof-of-Work-Algorithmus bleiben würde, dies eine Halbierung der Belohnung alle 744 Tage bedeuten würde. In der Realität werden die Belohnungen jedoch mit dem Wechsel zum Proof-of-Stake-Algorithmus stark sinken (“Ethereum Ice Age”).
Sollte die 120 Millionen Obergrenze aus zeitlichen Gründen nicht umgesetzt werden können, weil beispielsweise kein Konsens über die Änderung erreicht werden kann, dann schlägt Vitalik eine höhere Grenze vor. Sein zweiter Vorschlag sind 144.052.828 ETH. Dies ist genau die doppelte Menge, die im Genesis Block, einschließlich Pre Sale plus die vorgeminten ETH (Pre Mine) freigegeben wurde.
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Plattform
Wie eingangs geschrieben, äußert sich Vitalik Buterin damit das erste Mal zu einer möglichen Obergrenze des Ethereum Supply. Während das Bitcoin-Protokoll von Anfang an eine Obergrenze von 21 Millionen Bitcoins vorsah, hat Ethereum bisher nur eine Begrenzung der jährlichen Inflationsrate vorgesehen.
Auf Github erklärt der Gründer von Ethereum seine Entscheidung damit, dass er die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Plattform mit dieser Maßnahme gewährleisten möchte.
Kritiker und Investoren hatten in der Vergangenheit bereits des Öfteren eine Obergrenze gefordert, um das Potenzial von Ethereum als Investitionsmöglichkeit zu erhalten. Die Angst der Kritiker ist, dass eine unendliche Anzahl von ETH dazu führt, dass der Wert für einen Ether mit zunehmenden Supply, d. h. je mehr Coins auf den Markt kommen, ähnlich wie bei traditionellen Währungen, stark abfallen könnte. Der Vorschlag könnte daher auf langfristige Sicht zu einer Wertsteigerung von Ethereum führen.
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