Für manchen Leser ist die Nachricht positiv, andere Kryptonutzer halten übermäßige Regulierungsmaßnahmen eher für das Ende der Anonymität bei Bitcoin und anderen Währungen. Richtig ist: DIE FATF will Geldwäsche mit neuen Regeln verstärkt den Kampf ansagen.
Geldwäschekontrolleure wollen verbindliche Regeln schaffen
Hinter der Abkürzung FATF steht die Financial Action Task Force. Hier handelt es sich um eine international tätige Aufsichtsbehörde, zu deren maßgeblichen Aufgaben unter anderem die Umsetzung von Gesetzen im Kampf gegen Geldwäsche gehört. Pünktlich zum Wochenende gab die Einrichtung nun bekannt, bis zum Juni 2019 erste eigene Regeln entwickeln zu wollen, die eine Überwachung der Kryptowährungen wie Bitcoin oder Dash ermöglichen sollen. Die Behörde ist der festen Überzeugung, dass sowohl für Staaten als auch Unternehmen wie etwa Kryptobörsen, die den Handel mit digitalen erlauben, sowohl reguliert als auch lizenziert werden müssten.
Kriminellen soll das Handwerk gelegt werden
Nur so sei die Umsetzung der Geldwäschegesetze wirklich praktikabel in Zukunft. Andernfalls drohe am Wachstumsmarkt nicht allein die Zunahme von Geldwäscheaktivitäten. Auch könnten Kryptowährungen noch stärker zur Finanzierung des weltweiten Terrorismus Verwendung finden. Regulierungsbedarf sieht die FATF im gleichen Maße für Firmen, die allgemein Dienstleistungen im Zusammenhang mit Digitalwährungen offerieren oder gar eigene ICOs planen. ICOs waren nicht zuletzt um US-Kongress immer wieder Thema. Globale Regeln seien dringend nötig, heißt es bei der Behörde. Geplant ist die Einführung einer schwarzen Liste. Sie soll Einschränkungen des Marktzugangs für Staaten erlauben, die die Regelwerke nicht umsetzen und so Finanzkriminalität Tür und Tor öffnen.
Im Juni 2019 will die Behörde eindeutige Standards einführen
Marshall Billingslea, seines Zeichens amtierender FATF-Präsident, kündigte an, dass bis zum kommenden Sommer klare Standards formuliert werden sollen, die dann von den Staaten weltweit ausgeführt und kontrolliert werden sollen. Die Task Force ist nicht die erste internationale Institution, die derartige Regeln ankündigt. Es darf mit Spannung abgewartet werden, ob die Realisierung tatsächlich zum besagten Termin kommen wird. Die konstante Weiterentwicklung des Kryptosektors stellt seit Jahren ein Problemen für Behörden auf. Viele Regeln sind zu ihrer Einführung im Grunde schon wiederholt, eben weil der Markt einen ständigen Wandel erlebt.