Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, hat bestätigt, dass der potenzielle „digitale Dollar“ den Bedarf an Bargeld in den USA nicht beseitigen wird
Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell hat gestern klargestellt, dass die neue digitale Währung bei erfolgreicher Entwicklung und Implementierung mit physischem Geld koexistieren muss. Er erklärte, die Einführung einer digitalen Währung der Zentralbank würde nicht das Aussterben physischen Geldes bedeuten, da letzteres weiterhin benötigt werde.
„Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und einer Gruppe von sieben Zentralbanken, zu denen auch die Fed gehört, bewertete die Machbarkeit von CBDCs bei der Unterstützung der Zentralbanken bei der Erreichung ihrer politischen Ziele“, enthüllte der Fed-Vorsitzende in einem zuvor aufgezeichneten Video, das auf einer Zahlungskonferenz in Basel präsentiert wurde.
Der potenzielle „digitale Dollar“ wird neben physischem Bargeld integriert, ohne das derzeitige Zahlungssystem zu stören.
„Für das heutige Thema ist eines der drei im Bericht hervorgehobenen Grundprinzipien relevant, laut dem eine CBDC in einem flexiblen und innovativen Zahlungssystem mit Bargeld und anderen Geldarten koexistieren muss.“
Obwohl der digitale Dollar bereits mehrfach in den Medien erwähnt wurde, sind noch keine konkreten Entwicklungen aufgetaucht.
Powell erklärte, dass die COVID-19-Pandemie eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Innovationen innerhalb der Regierungen hinsichtlich der Abwicklung und Funktionsweise von Finanztransaktionen gespielt habe. Er gab seine reelle Einschätzung der Gesamtleistung der Federal Reserve ab und sagte, sie habe trotz einiger Stolpersteine erhebliche Fortschritte gemacht.
„Die COVID-Krise hat die Notwendigkeit, Grenzen unserer derzeitigen Regelungen für grenzüberschreitende Zahlungen anzugehen, noch stärker in den Fokus gerückt. Und wie diese Konferenz trotz der Herausforderungen des letzten Jahres deutlich zeigt, konnten wir weiterhin wichtige Fortschritte machen.”
Die Kommentare des Fed-Vorsitzenden zum „digitalen Dollar“ wiederholen die Bemerkungen von Christine Lagarde, der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, zu einem digitalen Euro. Im vergangenen Jahr hatte Lagarde vorgebracht, dass der digitale Euro als Ergänzung und nicht als Ersatz von Bargeld dienen werde. Sie stellte zudem in Aussicht, die digitale Währung würde dazu beitragen, staatliches Geld im Zentrum der Zahlungssysteme in der gesamten Region zu positionieren.
Länder wie China und England arbeiten Berichten zufolge an der Entwicklung ihrer Versionen digitaler Währungen, wobei das erstgenannte Land bereits die Pilotierung einer digitalen Währung in Angriff nimmt.