Im digitalen Zeitalter wirkt sich politischer Protest auch auf Bitcoin und Co. aus. Die Proteste in Hongkong etwa führen zu einem Interessen-Anstieg.
Anleger investieren mehr Geld in Token wie Bitcoin
Politische und wirtschaftliche Konflikte haben seit Jahren Auswirkungen auf den Markt für digitale Währung. Lange profitierte vor allem der Bitcoin, wenn es Probleme gab und beispielsweise die Aktienkurse in den Keller gingen. Auch anderen Altcoins wie Ethereum oder Monero spielen Krisen zunehmend in die Hände. Damit zeigt sich eine Parallele zum Edelmetall, das vielen Anlegern als sicherer Hafen bei Aufkommen von Krisen dient. Bestätigt wird diese Einschätzung auch durch die derzeit stattfindenden Proteste in der Sonderverwaltungszone Hongkong. Auch diese zunehmenden Auseinandersetzungen mit den Einsatzkräften und den Demonstranten unterstützen das Interesse an Kryptowährungen. Dabei geht es gar nicht automatisch nur um die Nachfrage aufseiten der Bürger, die Angst vor einem steigenden Einfluss Chinas und weniger Freiheit haben.
Handel in Hongkong lässt verstärkt Kryptowährungen zu
Als Folge der seit fast einem Vierteljahr veranstalteten Demonstrationen öffnet sich auch Hongkongs Wirtschaft in vielen Bereichen stärker für digitale Währungen. Ein Beispiel sind Kaufhausketten wie der Anbieter Pricerite, der seit dieser Woche neben Zahlungen in BTC auch die beiden Coins Ethereum und Litecoin als Zahlungsarten zulässt. Dies geht aus den Meldungen verschiedener Online-Nachrichtenportale hervor. Mancher Vertreter der Kryptobranche tritt auch als Unterstützer der Teilnehmer der Proteste in Erscheinung. Hier wird in den Medien derzeit gerne der Automatenbetreiber „Genesis Block“ ins Feld geführt. Das Unternehmen beteiligt sich an der so wichtigen Wasserversorgung rund um die Demonstrationen in der Millionenmetropole. Die Wasserfinanzierung wiederum erfolgt auf Basis von Spenden in Bitcoin aus allen Teilen der Welt.
Krypto-Zuspruch könnte China ein Dorn im Auge sein
Besagter Anbieter von Automaten zeichnete zudem vor einigen Jahren mit für die Verteilung der aus vielen Medien bekannten Protest-Regenschirme verantwortlich. Das Interesse vieler Menschen in der Stadt steigt im Übrigen auch deshalb, weil Bankkunden nach Möglichkeiten suchen, ihre Ersparnisse vor chinesischen Zugriffen zu schützen. Denn neben dem gefürchteten Verschwinden der Meinungsfreiheit und anderer politischer Sonderrechte fürchten viele Hongkonger Bürger genau dies. China könnte – so die Sorgen – auch wirtschaftlich für massive Veränderungen sorgen. Der umfassende Krypto-Kauf der Menschen wird China sicher nicht erfreuen. Denn die Regierung der Volksrepublik sagt seit einiger Zeit beispielsweise Mining den Kampf an. Zudem will das Land angeblich eine eigene Währung als Reaktion auf Facebooks Libra einführen.
Featured Image: Von Jimmy Siu | Shutterstock.com