Trotz zunehmender Anerkennung und Regulierung von Kryptowährungen gibt es gerade bei der Besteuerung vielerorts keine klaren Bedingungen. Frankreichs Parlament hat nun für 2019 über eine mögliche Steuersenkung für Gewinne am Krypto-Markt zu entscheiden.
Oberhaus des Parlaments muss dem Antrag des Unterhauses zustimmen
Korrekterweise muss gesagt werden: Die neuen Vorgaben zur Besteuerung von Gewinnen aus dem Trading von Kryptowährungen wie dem Bitcoin wurden vom Parlaments-Unterhaus als Antrag zur Änderung für das kommende Haushaltsgesetz zunächst einmal angenommen. Medien gehen davon aus, dass die Regelung tatsächlich umgesetzt werden soll, sodass Frankreich einmal mehr bei der Behandlung von Ethereum und allen anderen digitalen Währungen innerhalb Europas beispielhaft vorangeht. Für die Gleichstellung der Blockchain-Technologie bzw. der Kryptowährungen wäre dies ein wichtiger Schritt.
Regierung macht sich seit langem für Krypto-Entwicklungen stark
Wiederholt hatte sich Frankreichs Präsident Macron in der Vergangenheit für eine liberalere Politik in dieser Sache ausgesprochen. Für ihn ist die Anerkennung insbesondere mit Blick auf die französischen Unternehmen relevant, die entweder in Krypto-Coins investieren oder selbst mit der Blockchain arbeiten. Faktisch scheint der Regierungschef sogar eine Aktivitäten des Staates verstärkt in Betracht zu ziehen, denn Macron plant sogar Krypto-Rückstellungen für Staats-Programme. Ins Mining wird der Staat sicher nicht einsteigen wollen. Bei Wahlen oder bürokratischen Angelegenheiten möchten aber etliche Länder Versuche mit der Blockchain durchführen.
Wie soll die neue Steuerlage aussehen?
Wenn alles wie geplant vonstatten geht, sollen die Erträge aus Verkäufen von Kryptowährungen in Zukunft mit 30 Prozent besteuert werden. Noch liegt der Steuersatz bei 36 Prozent und damit über dem Satz der Kapitalertragssteuer, die in Frankreich für zahlreiche andere Spekulations- und Anlageprodukte derzeit gilt. Die Steuersenkung ist aus Sicht vieler Insider wichtig, um den Standard Frankreich zu stabilisieren. Von den Vorteilen für private Anleger ganz zu schweigen. Sollten sowohl das Unterhaus als auch das Oberhaus zeitnah grünes Licht geben, könnte das Land ab 2019 nicht nur innerhalb Europas zu einer neuen Krypto-Hochburg werden, die viele Startups anziehen würde.
Die Steueränderung wäre im Grunde nur eine von etlichen Maßnahmen der Regierung Macron, die sich darum bemüht, eindeutige Rechtsbestimmungen und Regulierungen für den boomenden Markt zu schaffen.