Großangriff auf Kryptobörse Zaif: 6.000 Bitcoins entwendet

Großangriff auf Kryptobörse Zaif: 6.000 Bitcoins entwendet

By Benson Toti - Min. gelesen

Attacken durch Kriminelle auf Kryptoplattformen sind keine Seltenheit. Meist aber sind die Börsen mittlerweile deutlich besser geschützt als noch vor wenigen Jahren. Die japanische Tauschbörse Zaif hat es nun dennoch erwischt. Nicht nur Kundengelder in Bitcoin wurden gestohlen.

Kunden sollen möglichst schnell entschädigt werden

Virtuelle Banküberfälle sind heute längst an der Tagesordnung. Das Problem für Anleger war lange Zeit vielfach, dass Betreiber der betroffenen Plattformen oftmals die nötige Kundennähe bei der Klärung der Komplikationen vermissen ließen. Der japanische Anbieter Zaif aber verkündete bereits, umfangreiche Entschädigungen an Kunden – in einer Größenordnung von etwa 44,5 Milliarden US-Dollar. Die Gelder sollen vom zukünftigen Teilhaber Fisco stammen. Besagtes Unternehmen erhält Anteile an Zaif im Tausch gegen die benötigten Mittel. Der Vorfall wurde bereits am 14.09.2018 entdeckt, jetzt aber erst publik. Bis die Sicherheitsvorkehrungen optimiert worden sind, sind Zahlungen auf der Börse einstweilen nicht möglich, ein relevanter Server war zeitweise ausgestellt worden.

Wiederholte Probleme bei der Börse Zaif

Die Bekanntgabe belastete zwischenzeitlich den Bitcoin Kurs. Coins mit einem Gesamtwert von etwa 6,7 Milliarden Yen sollen digital geraubt worden sein. Vorrangig handelte es sich dabei um Bitcoins (etwa 6.000 Münzen), aber auch MonaCash sowie Bitcoin Cash waren Ziel der Hackerattacke. Etwa zwei Drittel der Gelder sollen von Kunden stammen, der Rest soll Unternehmenskapital gewesen sein. Insgesamt war die „Hot Wallet“ der Zaif-Börse für rund zwei Stunden zugänglich. Solche Wallets gelten gemeinsam als besonders „leichtes Opfer“ für Kriminelle. Im Hause Zaif ist das Dilemma, dass schon Kunden im Februar wegen eines Fehlers in der technischen Plattformstruktur kostenlos Bitcoin kaufen konnten.

Staatsbehörde will prüfen und Krypto-Firmen noch genauer überwachen

Auch die staatliche Finanzaufsicht interessiert sich nun für den Angriff. Dort prüfen nun Experten, ob der Zwischenfall möglicherweise für bessere Kontrollen von Betreiberseite hätte vermieden werden können. Die Analysen laufen nun beim Anbieter Zaif sowie bei der Aufsichtsbehörde auf Hochtouren. Die staatlichen Regulierungsbemühungen, die erst zum Jahresanfang überarbeitet worden waren, könnten in Japan infolge der Meldung noch strenger formuliert werden.