Israel lockt Krypto-Szene an – auch Europa wird endlich aktiver

Israel lockt Krypto-Szene an – auch Europa wird endlich aktiver

By Benson Toti - Min. gelesen

Am Boom des Kryptobranche möchten viele Staaten teilnehmen. Häufig gehen gehen sie aber zu langsam vor. Vor allem das Regulierungsthema bleibt problematisch. Deshalb bevorzugen viele Entwicklungsunternehmen Standorte wie Israel.

Das Land hat sich mittlerweile zu einem der international führenden Märkte entwickelt. Die Konkurrenz ist groß, auch in Europa gibt es einige Länder wie die Schweiz oder den Kleinstaat Liechtenstein, die sich ein Stück vom Kuchen sichern möchten.

Tel Aviv als global relevanter Krypto-Standort

Die Entscheidung zugunsten Israels als richtigen Ort für Unternehmen aus dem Dunstkreis von Bitcoin und Co. beruht meist darauf, dass das Land allmählich zu einem IT-Schmelztiegel geworden ist. Von den 7.000 Start-ups in der Umgebung der Metropole Tel Aviv lassen sich rund 500 dem Blockchain-Kontext zuordnen.


Die Ansiedlung von Niederlassungen vieler großen Namen der Banken- und Versicherungslandschaft lockt Finanzdienstleister ebenfalls an. Wichtig für das Entstehen der israelischen Krypto-Szene ist zudem die Bereitschaft der Regierung Israels, große Summen in die technologische Optimierung des Militärs zu stecken.

Gleichermaßen begünstigt das israelische Steuersystem Investoren. Die Risikokapitalbeschaffung gelingt zudem leichter als in vielen anderen Ländern. Last but not least hat fast jeder Bewohner im Land mindestens ein mobiles Endgerät. Digitale Innovationen landen somit auf einem fruchtbaren Boden.

Liechtenstein überraschte mit rechtlichem Vorstoß

Währenddessen hat Liechtenstein einen vergleichsweise großen juristischen Wurf gelandet im Wettbewerb um die Gunst der Krypto-Unternehmen und -Investoren. Ein neues Gesetz bringt klare rechtliche Rahmenbedingungen. Auch digitale Börsengänge sowie die steuerrechtliche Situation werden nun per Gesetz geregelt.

Für das Fürstentum könnte dies in den kommenden Jahren zu einem massiven Zuwachs neuer Unternehmen führen. Die Alpenrepublik Schweiz bzw. der Kanton Zug hatte schon früher durch klare Maßnahmen zur Regulierung und Steuerdetails auf sich aufmerksam gemacht. Inzwischen hat die Region den Ruf, eine Art Silicon Valley des Schweizer Kryptosektors zu sein.


Österreich, Deutschland und andere Staaten wollen gleichziehen

Andere europäische Länder wie Österreich wollen nun ebenfalls verständliche rechtliche Vorgaben schaffen, um Betrug zu verhindern und für Transparenz zu sorgen. In Deutschland hat es das Krypto-Thema immerhin in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung geschafft, Berlin und München werden nach und nach zu Topadressen für Start-ups aus dem Bereich der Kryptowährungen, wenngleich die rechtliche Lage nach Auffassung vieler Branchenkenner noch nicht gut genug ausgearbeitet ist – weder steuerlich noch hinsichtlich der Richtlinien für ICOs und andere wichtige Aspekte.