Der Finanzminister argumentiert, die vorgeschlagenen Steuersätze würden seiner Meinung nach Kryptowährungs-Investitionen nicht fördern
Japans Finanzminister Taro Aso erklärte, er sei eventuell nicht zur Unterstützung von Gesetzen bereit, die es ermöglichen, Kryptowährungseinnahmen innerhalb derselben Steuerparameter wie Aktien-Einkünfte zu behandeln. Die vorgeschlagene Gesetzgebung würde ebenso eine Senkung des Steuersatzes für kryptowährungsbasierte Einkommen auf pauschal 20 % zur Folge. Der Finanzminister bestand darauf, das Land sei nicht bereit für den Schritt – unter anderem, weil es für Haushalte möglicherweise nicht rentabel sei, in digitale Vermögenswerte zu investieren.
Aso brachte seine Abneigung gegen Anregungen in Richtung des Gesetzgebers zur Senkung Steuersatzes zum Ausdruck. Dies ließ er am 02.06. auf einer Sitzung des Ausschusses für Finanzangelegenheiten auf Rückfrage von Shun Otokita ein Mitglied der Japan Restoration Association durchblicken. Er erklärte, eine Wirtschaft wie die japanische nicht bereit für Gesetze zur Förderung digitaler Vermögenswerte sei. Begründet hat Aso dies damit, dass japanische Investitionen und Käufe von Vermögenswerten zumeist unter Verwendung von Bargeld abgewickelt werden.
Er sagte: „Von 1.900 Billionen Yen (umgerechnet etwa 17,6 Milliarden USD) Finanzanlagen japanischer Haushalte werden derzeit rund 900 Billionen Yen (8,4 Milliarden USD) als Bareinlagen gehalten, was ungewöhnlich ist.” Es wäre deshalb schwierig, Investoren in Japan zu Investitionen in Kryptowährungen zu motivieren. Aus diesem Grund müsse auch der Steuersatz nicht angepasst werden.
Gegenwärtig werden fast alle Kryptowährungseinnahmen in Japan einschließlich Trading, Mining und Lending dem Bereich der „sonstigen Einnahmen“ zugeordnet, was zu einem Steuersatz von bis zu 55 % führten kann. Krypto-Befürworter fordern in Japan deshalb eine korrigierte Gesetzgebung, die den Steuersatz auf 20 % sinken lassen würde. Die Aussagen des Finanzministers lassen vermuten, dass die Neuregelung noch auf sich warten lassen wird.
In der jüngsten Gesetzgebung von 01.05. hat der Gesetzgeber in Japan entschieden, Verweise auf „virtuelle Währung“ generell gegen den neuen Terminus „Krypto-Assets“ auszutauschen. Der sogenannte Payment Services Act (PSA) entschied auch, die Leverage-Obergrenze für den Handel mit Kryptowährungsmargen von 4X auf 2X zu halbieren.
Im selben Ausschuss, wurde Japans „Finanzwächter“ Financial Services Agency (FSA) gefragt, ob die Entscheidung zur Leverage-Senkung sinnvoll sei, wenn zuvor keine Diskussionen mit Experten geführt wurden. Die Agentur behauptete, die Angelegenheit sei durchaus mit Krypto-Experten, FX-Insidern diskutiert worden, auch die öffentliche Meinung habe man berücksichtigt. Die Behörde ergänzt, die Entscheidung sei angesichts der Volatilität digitaler Währungen durchaus angemessen, wie beim Einbruch im März 2020 erkennbar geworden sei.
Im Spaß äußerte der Finanzminister über die allgemeine Kryptowährungs-Volatilität: „Das Wort ‚Krypto‘ klingt etwas zwielichtig. Warum verwenden wir nicht das japanische Wort für stabile Münzen? […] Klingt stabiler, oder?“