Klagen gegen Bitcoin Börsen sind bisher selten erfolgreich. Bittrex sieht sich aktuell im Mittelpunkt von Vorwürfen vonseiten eines bekannten Investors.
Großanleger kritisiert Börse wegen fehlender Sicherheit
Die Börse Bittrex hat es im Moment nicht unbedingt leicht. Eine ganze Reihe von Schlagzeilen hat es in den letzten Monaten gegeben. Beispielsweise teilte das Unternehmen im Frühsommer eine Eingrenzung der handelbaren Währungen für Kunden in den USA mit. Vor etwa zwei Wochen wurde bekannt, dass Bittrex Kunden in etwa 30 Staaten von seinem Handelsmodell ausschließen wird. Dies geschah im Zusammenhang mit dem angekündigten Standortwechsel ins Fürstentum Liechtenstein. Nun wurde bekannt, dass ein Großinvestor Klage über seinen Anwalt gegen die Börse eingereicht haben soll. Der Vorwurf wiegt durchaus schwer. Greg Bennett, so der Name des Anlegers, wirft der Börse Verletzungen der geltenden Standards zur Kundensicherheit vor.
Hohe Schadenssumme durch unbefugten Kontozugriff
Die Kritik ist durchaus gängig, etliche Börsen sehen sich nach wie vor mit derartigen Vorwürfen konfrontiert. Es soll sich laut Investor Bennett um eine „SIM-Swap“-Attacke gehandelt haben. So wurde die Identität missbraucht und Betrüger konnten das Kundenkonto angreifen. Bitcoins mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet beinahe 1,0 Mio. USD sollen auf diese Weise verschwunden und eine nicht bekannte Wallet transferiert worden sein. Um die Transaktion schnell durchzuführen, haben die Täter die 100 BTC wohl deutlich unter dem aktuellen Preis veräußert. Zwar hat die Börse wohl relativ schnell mit einer Kontosperrung reagiert. Insgesamt aber ist der Investor empört, dass es zu dieser Tat kommen konnte. Eine Untersuchung der zuständigen Beschwerdestelle in den USA läuft aktuellen Meldungen zufolge bereits.
Einzel- oder Präzedenzfall: Sicherheitsstandards auf dem Prüfstand?
Die Börse veröffentlichte weder ein Dementi noch wurde eine anders lautende Pressemeldung veröffentlicht. Bennett hingegen teilte mit, die Behörde sei ihrerseits zur Erkenntnis genommen, Bittrex habe keinen ausreichenden Schutz geboten. Die Klage auf Schadenersatz scheint also auf dem Weg. In der offiziellen PR-Politik äußert das Unternehmen nur grundsätzlich, die Plattform zeichne sich durch eine „robuste Sicherheitsarchitektur“ aus. Für den Kläger ergänzend die Überlegung im Raum, auch gegen den Telefonprovider AT&T in derselben Sache den Rechtsweg einzuschlagen. Auch dort habe man nicht die nötige Sorgfalt im Umgang mit Kundendaten walten lassen.
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