Facebooks Calibra-Wallet heißt jetzt Novi und ist als eigenständige App erhältlich. Auch die Integration in WhatsApp und den Messenger ist möglich.
Facebook teilte mit, die zur Libra-Speicherung entwickelte Wallet Calibra heiße nun Novi. Der Social-Media-Riese möchte Nutzern mit der digitalen Geldbörse Menschen die Speicherung von Libra ermöglichen.
In einem Blogpost zur Umbenennung sagt Novi- und vormals Calibra-Chef David Marcus, das Unternehmen habe sich von den lateinischen Wörtern „novus“ für „neu“ und „via“ für „Weg“ inspirieren lassen.
Nach Firmenangaben wird Novi eine eigenständige digitale Geldbörse sein. Sie wurde von der neuen Tochtergesellschaft Novi Financial entwickelt und funktioniert auch vollkommen unabhängig von Facebook.
„Das erste Produkt aus dem Hause Novi Financial ist die digitale Geldbörse von Nov. Sie wurde als neues Zahlungsmittel für Libra entwickelt und arbeitet auf Basis der innovativen Blockchain-Technologie“, erklärte Marcus.
Marcus fügte hinzu, das erklärte Ziel von Novi sei, „den Zahlungsversand ähnlich einfach wie den Nachrichtenversand“ zu gestalten. In diesem Zusammenhang wird die Wallet auch in die beliebten Facebook-eigenen Apps Messenger und WhatsApp aufgenommen.
Die Umbenennung ist nicht die einzige Facebook-Ankündigung. Auch ein neues Logo wird kommuniziert. Der bisherige Stil wurde verworfen, da es optische Ähnlichkeiten mit dem Logo eines anderen Unternehmens gab, was umstritten war.
Das neue Design bildet ein einfaches „novi“ ab. Es beinhaltet weiterhin das Symbol von Libra, womit man laut Marcus ausdrücklich die Facebook-Beteiligung im System unterstreichen möchte
Zur Novi-Wallet werden wichtige Funktionen für einen „sofortigen und sicheren grenzüberschreitenden Geldtransfers“ gehören. Versteckte Gebühren, so das Unternehmen, werden zum Wohle der Dienst-Anwender nicht anfallen.
Holpriger Weg für Libra
Facebook hatte Libra im Jahr 2019 angekündigt. Das Unternehmen sowie CEO Mark Zuckerberg sahen sich mit zunehmenden Prüfungen durch Aufsichtsbehörden konfrontiert. Auch eine US-Kongressanhörung erfolgte. Vermutlich wird der Weg für das Projekt ein steiniger sein, bevor die Welt Libra in der Form Geld empfangen und ausgeben kann, wie Facebook es sich vorstellt.
Die von Facebook zur Einführung der digitalen Währung gegründete Libra Association verlor wegen regulatorischer Gründe etliche ihrer 28 Gründungsmitglieder. Verabschiedet haben sich von der in der Schweiz beheimaten Organisation unter anderem Visa und PayPal. Dafür schlossen sich andere neue Mitglieder dem Netzwerk an, wodurch die Mitgliederzahl zuletzt auf 27 stieg. Erst Anfang Mai traten drei neue Unternehmen dem Netzwerk bei.
Das Libra-Zahlungssystem soll gleich mehrere digitale Währungen unterstützen. Diese sind an Fiat-Währungen gekoppelt, zu den „echten“ Währungen gehören der US-Dollar, das Britische Pfund sowie die Gemeinschaftswährung Euro.
Wann genau die Novi-Wallet für Libra auf den Markt kommen soll, hat Facebook bisher nicht angekündigt. Novi Financial möchte allerdings nach eigener Aussage eine frühe Version starten, sobald das Libra-Netzwerk verfügbar ist.
Starten soll die Wallet in verschiedenen ausgewählten Ländern. Allerdings erst, wenn die erforderlichen Genehmigungen und Lizenzen für die Tochtergesellschaft vorliegen.