Unternehmen, die mit Bitcoin, Ethereum und der Blockchain arbeiten, sind Malta willkommen. Nun gibt es im Land sogar einen neuen Beruf: den Krypto-Wirtschaftsberater.
Malta will Führungsrolle stärken und auf Kritik reagieren
Nachdem Institutionen wie zum Beispiel der Internationale Währungsfonds (IWF) in der Vergangenheit den Umgang Maltas mit der Kryptobranche kritisiert hatten, hat die Regierung des Inselstaates nach und nach klare Regeln für den Markt geschaffen. Vor fast einem halben Jahr wurde etwa das Gesetz für Virtuelle Vermögenswerte in die Tat umgesetzt. Nun entsteht im „Blockchain-Paradies“ Malta, als das mancher das kleine Land sieht, die nächste Innovation. Und zwar die Lizenzvergabe durch die zuständige Aufsichtsbehörde Malta Financial Services Authority – kurz MFSA – für den Berufszweig der Wirtschaftberater, die sich explizit auf den Markt für digitale Währungen wie natürlich die großen Namen der Branche von Bitcoin bis Ripple spezialisieren.
Nur wenige Lizenzen wurden anfangs vergeben
Dabei gab es im Zuge der Antragstellung keine wirklichen Vorgaben dahingehend, aus welchem beruflichen Umfeld potenzielle Kandidaten stammen sollten. Und so wollten zum Beispiel Juristen, nicht zuletzt aber zugelassene Wirtschaftsprüfer sowie Steuerberater eine Zulassung erhalten. Nach Aussagen der Behörde gingen über 250 Anträge ein, wie Berichte zur Wochenmitte erkennen lassen. Etwa zwei von drei Anwärtern wurden gewissermaßen schon während ersten Prozesse der Prüfung sozusagen disqualifiziert und von der Liste gelöscht. Nur 28 Antragsteller wurden im letzten Schritt weitergehend geprüft, am Ende wurden zunächst 14 Lizenzen vergeben. Die neue Berufsgruppe soll in Zukunft Überstützung vonseiten der behördlichen Mitarbeiter erhalten, soweit dies nötig ist im Zuge der Einführung oder zu einem späteren Zeitpunkt. Ziel der Beratung soll die Erleichterung für Unternehmen mit Bezug zur Blockchain oder Währungen wie Ethereum sein, die Malta als Standort auserkoren haben.
Aufsichtsbehörde Maltas möchte mehr Vertrauen in den Markt schaffen
Firmen sollen mit der Hilfe der Krypto-Wirtschaftsberater vor allem weniger Probleme hinsichtlich zukünftiger MFSA-Anträge sowie leichteres Spiel bei der Einhaltung juristischer Aspekte bei Krypto-Geschäfte haben. Insbesondere das Thema Geldwäsche spielt hier eine gewichtige Rolle, wie es in der Stellungnahme der Aufsichtsbehörde heißt. Von der neuen Lizenzierung verspricht sich Malta nicht zuletzt eine Stärkung der Bedeutung als europäischer Krypto-Vorreiter mit dem Ziel, eine Finanzaufsichtsbehörde mit Vorbildfunktion für Einrichtungen in anderen Staaten zu schaffen. Auch soll das grundlegende Krypto-Interesse bei maltesischen Unternehmen und Anlegern durch die vertrauenbildende Maßnahme steigen. Dabei könnte auch Beratung im Zusammenhang mit Wallets thematisiert werden, damit Nutzer richtige Entscheidungen treffen.
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