Auf 15 Seiten veröffentlichte der Inselstaat Dokumente mit Richtlinien, die es ermöglichen, Sicherheitstoken-Handelssysteme vom FSC zu registrieren und regulieren
Die Financial Services Commission (FSC), die integrierte Regulierungsbehörde für den „Nichtbanken-Finanzdienstleistungssektor“ von Mauritius, kündigte einen rechtlichen Rahmen dahingehend an, mehr Regulierungssicherheit in Bezug auf Sicherheitstoken-Systeme im Land zu gewährleisten. Die Regulierungsbehörde erklärte, der Schritt werde die Implementierung eines gemeinsamen Lizenzierungs-Standards rund um Sicherheitstoken-Handelssysteme auf Mauritius ermöglichen. Die Behörde veröffentlichte am Montag ein 15–seitiges Dokument mit den neuen Standards und die dazu gehörende Pressemeldung.
Mit der Veröffentlichung der neuen Richtlinien gemäß Abschnitt 7 (1) (a) des Financial Services Act 2007 können nun auch neue Handelssysteme für Sicherheitstoken eine FSC-Lizenz erhalten. Auf diese Weise kann ein Unternehmen nicht nur einen Sicherheitstoken zum Verkauf anbieten, sondern darüber hinaus Handelshäuser auf der Insel betreiben. Weiterhin ist der Schritt als wesentlicher Meilenstein für die offizielle Anerkennung von Sicherheitstoken zu sehen.
Die Richtlinien enthalten zugleich strenge Anforderungen für Lizenzinhaber. Lizenznehmer sind verpflichtet, Gesetze und Kodizes zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AML/CFT), einzuhalten. Dazu gehört ebenfalls die Einhaltung geltender Datenschutzgesetze sowie die Umsetzung bewährter Marktpraktiken für eine effiziente, transparente und integrierte Praxis am Finanzmarkt“, wie es die FSC in ihrer Pressemitteilung formuliert. Lizenznehmer sind außerdem zur Veröffentlichung täglicher Handelsdaten zur Überprüfung durch die Kommission gezwungen.
Die Richtlinien schreiben zusätzlich vor, dass lizenzierte Handelsorganisationen für Sicherheitstoken mindestens 35 Millionen mauritische Rupien (880.000 USD) vorhalten müssen. Sie müssen ebenfalls eine registrierte Depotbank für digitale Vermögenswerte beauftragen, die Verwahrung der Fiat-Währung muss bei einer lizenzierten Mauritius-Bank erfolgen.
Während der Veröffentlichung kommentierte der FSC-Vorstandsvorsitzende Dhanesswurnath Thakoor: „Im Rahmen unserer Kernstrategie strebt die FSC an, Mauritius als regionales Zentrum mit gutem Ruf im Fintech-Sektor aufzustellen.“
Er erklärte: „Die Veröffentlichung eines Leitfadens zum Angebot von Sicherheitstoken (STO) und zu Handelssystemen für Sicherheitstoken ist ein weiterer wichtiger Schritt beim Aufbau eines offenen und transparenten Fintech-Regulierungsregimes auf Mauritius. Wir verbuchen bereits ein wachsendes Interesse an diesen spezifischen Lizenzen und erwarten für die kommenden Monate einen Anstieg der Antragszahlen.“
Ein FSC-Sprecher gab an, weitere Bestimmungen zum STO-Austausch würden noch in 2020 veröffentlicht. Der Sprecher fügte hinzu, das neue Lizenzierungssystem ermögliche es Mauritius, eine kryptofreundliche Gerichtsbarkeit und ein regionaler Knotenpunkt für Sicherheitstoken zu sei – nicht nur für Nachbarländer, sondern auch Afrika und Indien.