Zumindest fürs Erste soll die TON Wallet von der Messenger-App von Telegram getrennt bleiben. Ein Umdenken hängt vor allem von der Gesetzeslage ab.
Community und Analysten wenig begeistert
Auch weiterhin soll die eigene TON-Blockchain für das Unternehmen Telegram zum großen Wurf werden. Insbesondere sahen viele Branchenkenner die Ankündigungen beim weltweit erfolgreichen Instant-Messenger-Dienst als eindeutige Reaktion auf den WhatsApp-Inhaber Facebook, der mit Libra eine eigene Digitalwährung an den Start bringen will. Und das auch gegen den politischen Widerstand, der sich eben nicht nur in der Facebook-Heimat USA immer stärker regt. Neben den Plänen des US-Kongresses zu Verboten und Regulierungen rund um Stablecoins wie Libra, gibt es in Europa Forderungen nach einer Art Digital-Euro. Die G7 halten Stablecoin ihrerseits für ein Risiko. Im Falle Telegram verhielt sich die Lage etwas anders, Behörden aber kritisierten den Dienst durchaus ebenfalls. Potenzielle Nutzer hingegen erwartet den Blockchain-Start vielfach vorfreudig. Nun gibt es neue Telegram-Statements, die mancher Interessent negativ auffassen wird.
Neuer Walletdienst soll allein „funktionieren“
Viele Kommentatoren, die von der Nachricht überrascht wurden, äußern sich enttäuscht bezüglich der neuen Nachrichten aus dem Hause Telegram. Das Unternehmen nämlich gab bekannt, dass die Wallet zur Blockchain und Währung nicht für einen Einbau in den eigentlichen Messengerservice vorgesehen sei. Eben dies aber hatten viele Interessenten ausdrücklich erwartet, um so flexibel auf die neue Dienstleistung zugreifen zu können. Zumindest vorerst macht Telegram damit also den Wünschen vieler Kryptofans einen Strich durch die Rechnung, die sich von der Einführung eine weitere spannende Alternative zu Bitcoin und eben Libra versprachen. Auch aus der Sicht der TON-Investoren ist die Meldung nicht unbedingt erfreulich, wobei diese vermutlich schon früher entsprechende Informationen erhalten haben sollten. Dennoch bedeutet die Ankündigung, dass die Wallet zur TON Blockchain sozusagen auf eigenen Füßen stehen und unabhängig vom Messenger des Dienstleisters zum Erfolg werden soll.
SEC-Ermittlungen bleiben Problem für Telegrams Plan
Telegram möchte sein Wallet Angebot zu einem konkurrenzfähigen Format zu anderen Wallets am Markt ausbauen. Hoffnung keimt insofern für User auf, da der Konzern keineswegs eine Änderung dieser eingeschlagenen Richtung ausschließt. Sofern eine Integration mit (inter-) nationalen Regulierungen und Rechtslagen in Einklang stehen kann, ist eine Aufnahme der Wallet in die Kommunikations-App durchaus möglich. Eben diese Regulierungs-Bedenken scheinen auch der Grund für die anfänglichen Pläne des Unternehmens zu sein. Denn die US-Aufsicht SEC möchte nach wie vor am liebsten das Mainnet zur TON Blockchain sowie den System-Token Gram frühzeitig aus dem Verkehr ziehen. Zuletzt verlangte die Behörde erneut das Vorleben wichtiger Dokumente, wobei es hier weitgehendn um die Einnahmen in Milliardenhöhe durch das „umstrittene“ ICO des Unternehmens ging.
Featured Image: Von Lukas | Pexels