Mögliche Gründe für den Krypto-Crash – Warum Bitcoin, Ethereum & Ripple fallen

Mögliche Gründe für den Krypto-Crash – Warum Bitcoin, Ethereum & Ripple fallen

By Benson Toti - Min. gelesen

Trotz der Tatsache, dass die Erwartungen an den Kryptowährungsmarkt, insbesondere in Hinblick auf den Eintritt von institutionellen Investoren extrem positiv sind, befindet sich der Markt in einem tiefen Bärenzyklus. Welche Gründe gibt es hierfür?

Marktmanipulation

Das Thema Marktmanipulation ist sehr umstritten, aber genau deswegen auch sehr häufig diskutiert. Der Aufschrei “Marktmanipulation” kommt meist dann auf, wenn der Kryptowährungsmarkt extreme Volatilität zeigt und innerhalb kürzester Zeit ein erheblicher Preissturz stattfindet. Auch gibt es verschiedene Theorien, von wem die Preismanipulationen ausgehen könnten. Fakt ist allerdings, dass ein sicherer Nachweis nur schwer bis gar nicht möglich ist. In den vergangenen Wochen und Monaten standen insbesondere drei Akteure im Fokus, wenn es um Preismanipulation ging: Tether, Bitcoin-Wale und institutionelle Investoren, die vor dem erstmaligen Eintritt in den Markt einen niedrigen Einkaufspreis sehen wollen.

Hinsichtlich Tether gab es, wie wir berichteten, sogar eine Studie, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Forscher der Universität von Texas wollen Nachweise dafür gefunden hat, dass USDT zur Preismanipulation von Bitcoin eingesetzt wurde. Mithilfe von mathematischen Algorithmen stellte die Studie fest, dass Käufe mit Tether nach Marktabschwüngen zeitlich korrelierten und zu erheblichen Erhöhungen der Bitcoin-Preise führten.

Zeitliche Korrelationen wurden ebenfalls von zahlreichen Bloggern und Analysten in Bezug auf den Verkauf von großen Mengen an Bitcoin durch BTC-“Wale” festgestellt. Insbesondere der Insolvenzverwalter von Mt. Gox stand in den letzten Monaten im Fokus der Medien, weil seine Verkäufe stets in Zeiten erfolgten, in denen der Bitcoin Preis fiel. Dieser Negativtrend, so die Theorie wurde durch seinen Verkäufe verstärkt. Ob diese Theorie wahr ist, bleibt jedoch sehr fraglich. Kobayashi hat stets bestritten die Verkäufe über “normale” Börsen vorgenommen zu haben und damit den Preis beeinflusst zu haben.

Andere Bitcoin Wale sind weitaus anonymer und haben ihre BTC meist auf mehrere Adressen aufgeteilt. Insofern sind Beweise schwierig, die belegen, dass durch Großverkäufe gezielt Preismanipulationen stattgefunden haben. Die Behauptung, dass institutionelle Investoren ihren Markteintritt vorbereiten, klingt auf den ersten Blick natürlich auch sehr interessant. Allerdings wird eine Beweisführung hierbei noch schwieriger. Allerdings liegt die Vermutung auch nicht so fern. So hat die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) vergangene Woche die Großbank JPMorgan Chase mit einer Geldbuße in Höhe von 65 Millionen Dollar belegt, weil sie versuchte, den Wert eines US-Dollar-Referenzindex zu manipulieren.

Eine andere Theorie besagt, dass Hacks ein Mittel der Wahl sein könnten, um die Kurse von Bitcoin und den Altcoins zu beeinflussen. So hat Bitcoin charttechnisch vor wenigen Tagen noch vor einem bullischen Ausbruch gestanden, als BTC vor einem aufsteigenden Dreiecksmuster stand. Dieser Ausbruch wurde jedoch von dem Bithum Hack verhindert. Andere ähnliche Beispiel gab es in der Vergangenheit bereits. Allerdings bleibt auch diese Form der Marktmanipulation reine Spekulation.

Geringes Handelsvolumen

Ein rationaler Grund für die derzeitigen Preisstürze könnte die Tatsache sein, dass das Handelsvolumens in den letzten zwei Monaten stark zurückgegangen ist. Dieser Rückgang signalisiert Anlegern nicht nur kurzfristig Unsicherheit, sondern stellte auch den Seitwärtstrend der Vormonate in Frage. Die mehrfachen Crashs könnten somit lediglich eine Manifestierung dieses Trends sein.

Ähnlich sah dies auch der Analyst Willy Woo Ende Mai, der einen Preissturz von Bitcoin auf 5.500 USD voraussagte. Woo erklärte, dass BTC aufgrund der extremen Volatilität des Marktes und des geringen täglichen Handelsvolumens von BTC wahrscheinlich langsam auf $ 5.500 ausbluten wird.

Charlie Lee, Gründer von Litecoin äußerte sich zudem sehr kritisch über den Mangel an Vertrauen in den Krypto-Markt und sagte, dass die Preisenwticklungen für Bitcoin, Litecoin und Ethereum von den technischen Weiterentwicklungen jedes Projektes vollkommen entkoppelt zu sein scheinen. Lee führte in dem Interview aus, dass Hacks und weitere Einflüsse zum Alltag des Kryptomarktes gehören, jedoch nicht die grundlegenden Fundamente von Bitcoin und Kryptowährungen in Frage stellen.

Regulatorische Maßnahmen

Regulatorische Maßnahmen werden wahrscheinlich immer einen großen Einfluss auf den Kryptomarkt haben. Dies ist aus unserer Sicht der einfachen Tatsache geschuldet, dass Kryptowährungen, wie Bitcoin und Ethereum ein dezentralisiertes Finanzsystem darstellen, welche das zentralisierte, stark regulierte System ablösen wollen.

In den USA ist momentan insbesondere die die Securities and Exchange Commission (SEC) ein treibender Faktor, was das Thema Regulierung von ICOs und Kryptowährungen angeht. Zwar hat die SEC zuletzt erklärt, dass Bitcoin und Ethereum keine Wertpapiere im Sinne der amerikanischen Bundesgesetze sind. Dennoch herrscht momentan noch eine große Unsicherheit darüber, wie andere ICO Projekte, unter anderem alle ERC20 Token bzw. die, die auf ein Mainnet gewechselt sind oder werden (EOS, TRON, Vechain, …) oder auch Ripple eingestuft werden. Darüber hinaus hat die SEC in den vergangenen Wochen zahlreiche Ermittlungen gegen ICO Projekte eingeleitet.

In Indien hat die Zentralbank allen Banken aufgetragen haben, Transaktionen mit Bezug auf Kryptowährungen bis zum 5. Juli einzustellen. Wir wie berichteten, haben zwar mehrere Gruppen von Bitcoin und Krypto-Unternehmern Petitionen gegen die Anweisung der Reserve Bank of India (RBI) eingereicht, dennoch bereiten sich die Kryptowährungsbörsen im Land darauf vor, Fiat-Einzahlungen und -Auszahlungen zu stoppen. Zwar ist die das Verbot nicht neu. Trotzdem könnte dies zu einem großen Sell Off geführt haben.

In Japan sind Kryptowährungen zwar nicht verboten, die Regulierungsmaßnahmen sind aktuell aber in keine Land so streng, wie in Japan. Die japanische Finanzaufsichtsbehörde (FSA) hat in den vergangen Wochen zahlreiche Geschäftsverbesserungsanordnungen an diverse Kryptowährungsbörsen geschickt, sowie zur Überarbeitung des Risikomanagements gefordert, der Bekämpfung von Geldwäsche (AML) und Know-Your-Customer (KYC) aufgefordert. Unter anderem hat die größte Kryptowährungsbörse Japans, BitFlyer vor wenigen Tagen angekündigt die Registrierung neuer Kunden auszusetzen, um seine AML und KYC-Richtlinien zu überarbeiten. Die Anforderungen an Exchanges könnten ihrerseits zu einem Ausverkauf beigetragen haben.

FUD durch Mainstream-Medien

Ein weiterer lähmender Faktor, der den Bitcoins Preis aus unserer Sicht zurückhält, ist FUD und schlechte Presse. Insbesondere die Mainstream-Medien nutzen ihre Stellung aus, um falsche oder übertriebene Darstellung des Kryptowährungsmarktes zu verbreiten und vertreiben damit potenzielle neuen Investoren.

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