Monero Entwickler schließen ASIC Miner aus – Gefahr für dezentrales Netzwerk

Monero Entwickler schließen ASIC Miner aus – Gefahr für dezentrales Netzwerk

By Benson Toti - Min. gelesen
Aktualisiert 07 November 2022

Vor wenigen Tagen hat das Monero Entwicklerteam einen Blogpost veröffentlicht, indem es ganz klarstellt, dass es zukünftig im Monero Netzwerk keine ASIC Miner geben wird. ASICs stellen aus Sicht des Teams nicht nur eine Gefahr für die dezentrale Natur des Netzwerks dar, sondern könnten in Zukunft auch die Existenz von Monero bedrohen. 

ASICs (Application Specific Integrated Circuits) sind speziell auf das Mining von Kryptowährungen spezialisierte Hardware-Lösungen. Diese sind darauf optimiert einen ganz bestimmten Algorithmus auszuführen. Wahrscheinlich haben die meisten schon Bitcoin ASICs gehört. Diese sind darauf optimiert den SHA256-Hash-Algorithmus auszuführen. Aufgrund ihrer Spezialisierung haben ASICs einen großen Leistungsvorteil gegenüber “normaler” Computerhardware (allgemein einsetzbare Prozessoren und Grafikkarten).

Werden große Mengen von ASICs auf den Markt geschwemmt, dann besteht die Gefahr, dass die Hashrate des Netzwerkes durch ASICs dominiert wird. Für Miner mit auch allgemein einsetzbarer Hardware wird das Mining dann zumeist unrentabel.

Der ASIC Miner Markt wird derzeit durch die Firma Bitmain dominiert. Seit längerem gibt es den Vorwurf gegenüber Bitmain und dessen CEO Jihan Wu, dass Bitmain den dezentralen Gedanken von Bitcoin aufweicht. Die Mining-Pools von Bitmain (BTC.com und Antpool) nehmen aktuell 39,2 Prozent der Bitcoin Mining Power ein. Dazu kommt, dass ViaBTC mit 14,8 Prozent Bitmain auch sehr nahe steht.

Durch die großen Anteile an der Hash-Power im Bitcoin-Netzwerk sehen viele eine Zentralisierung bei Bitmain, die Entscheidungen stark beeinflussen und auch Druck auf kleinere Mining-Pools ausüben können.

Bitcoin Mining PowerZuletzt war Bitmain wegen der überraschenden Veröffentlichung eines ASIC Miners für Siacoin in den Schlagzeilen. Bitmain hatte ohne Kenntnis von Sia Tech und der Entwicklergemeinde, einen neuen ASIC Miner für Siacoin veröffentlicht. In der Folge ist eine große Diskussion innerhalb der Sia-Gemeinschaft ausgebrochen, ob es einen Soft Fork geben soll, um Bitmain vom Siacoin-Netzwerk „auszuschließen“.

Viele namhaften Größen der Krypto-Welt hatten einen offenen Brief zur Unterstützung des Forks unterzeichnet, u. a. auch der Monero Core Contributor Ricardo Spagni aka fluffypony. Dieser hat Bitmains Verhalten als unangemessen und disruptiv bezeichnet. Sia Tech hatte wenige Tage später aber trotz des Briefes der Sia-Gemeinschaft einen Fork (zunächst) ausgeschlossen.

Das Monero Entwickler Team entscheidet sich für einen anderen Weg

In der veröffentlichten Stellungnahme entscheidet sich das Monero-Team für einen anderen Weg. Bereits vor Auftauchen eines ASIC-Miners für den Cryptonight-Algorithmus sollen Vorkehrungen getroffen werden, um ASICs aus dem Netzwerk fern zu halten.

Sofern notwendig, wird das Monero Team einen Hard-Fork durchführen, um ASICs aus dem Netzwerk auszuschließen. Um das Ziel der Erhaltung der Dezentralisierung zu erreichen, schlägt das Monero-Team auch vor, zweimal pro Jahr den Cryptonight-Proof-of-Work-Algorithmus leicht zu modifizieren. Die erste Änderung wird bereits getestet und soll im März Update beinhaltet sein.

In dem Blogpost gibt das XMR-Team auch eine detaillierte Begründung, warum ASIC Miner aus ihrer Sicht schlecht für das Monero Netzwerk sind:

  1. Wenn Mining zentralisiert ist, wäre Monero für eine Zensur anfällig. Die Miningpools könnten beeinflussen, welche Transaktionen bestätigt und welche Transaktionen nicht bestätigt werden.
  2. Wenn ASICs im Monero Netzwerk zugelassen wären, würden große Rechenzentren (wie bei Bitcoin) entstehen, die die Hash-Power im Netzwerk dominieren und somit zentralisieren. Kleinere Miner würden verdrängt und ausscheiden.
  3. Das Monero Netzwerk wäre anfällig für Verbote und Regulierungen seitens Regierungen.

Universell nutzbare Prozessoren und Grafikkarten können nicht verboten werden. Spezialisierte Hardware hingegen ist laut Monero Team anfällig für Regulierungen seitens Regierungen. Diese könnten verlangen, dass die ASIC-Hersteller einen “Kill-Switch” einbauen, der es ihnen ermöglicht, den Miner aus der Ferne auszuschalten. Dieses Szenario würde die Existenz des gesamten Monero Netzwerkes bedrohen.

Außerdem führt das XMR-Team an, dass Regierungen Lizenzen für den Betrieb von ASIC Minern einführen könnten. In der Folge könnten Regierungen eine “schwarze Liste” einführen, die bestimmte Transaktionen beinhaltet, die nicht bestätigt werden dürfen. Bei Missachtung dieser Verbotsliste würden die Miner ihre Lizenz verlieren. Das Netzwerk wäre folglich zentralisiert und unter Kontrolle der Regierung.

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