Nutzer der bekannten und frühzeitig in die Kritik geratenen Kryptobörse Mt. Gox mussten lange auf Neuigkeiten dazu warten, wie es um die Chancen auf Erstattung ihrer Einlagen auf der Plattform steht. Kundengelder waren nach der Insolvenz im Jahr 2014 eingefroren worden. Nun können Gläubiger innerhalb eines mehrwöchigen Zeitfensters Ansprüche geltend machen.
Insolvenz nach dem historischen Hackerangriff 2014
Die Pleite des Unternehmens Mt. Gox war insbesondere das Ergebnisse eines massiven Diebstahls auf der Börse. Sage und schreibe 744.000 Bitcoins waren damals von Kriminellen entwendet worden. Lange sah es so aus, als müssten die Gläubiger weltweit ihre Rücklagen, mit denen sie auf der Plattform zuvor Bitcoin kaufen konnten, aufschreiben. Nun aber gab Nobuaki Kobayashi, der zuständige Treuhänder des Unternehmens bekannt, dass im Zuge eines Rehabilitationsverfahrens Ansprüche gegen den Betreiber geltend gemacht werden können. Dazu musste zunächst das zuständige Gericht grünes Licht für die Rückzahlungen geben. Die Frist für Unternehmensgläubiger läuft bis zum 22.10.2018, sodass eigentlich genug Zeit bleibt, um die Rückerstattung der eigenen Vermögenswerte in die Wege zu leiten.
Anleger müssen Anspruchsnachweise erbringen
Für den Prozess wurde eigens ein Registrierungssystem freigeschaltet, über welches betroffene Kunden Nachweise zu ihren Ansprüchen übermitteln und zugleich einen Erstattungsantrag stellen können. Letztlich war diese Nachricht nicht mehr ganz so überraschend, da es zwischenzeitlich seit Ende August 2018 zu kurzfristigen Wieder-Freischaltungen der Plattform für einige Kunden gekommen war. Die Petitionen vieler Gläubiger des Unternehmens Mt. Gox Gläubiger haben sich also durchaus gelohnt. Schwierig scheint noch die Frage, in welcher Form – Fiatgeld oder Kryptowährungen – die Gelder der Kunden nach der Prüfung erstattet werden soll.
Viele Gläubiger versuchen eine Auszahlung ihrer Vermögenswerte in der damaligen Form und damit in Höhe ihrer Bitcoin-Rücklagen zu erstreiten. Dies könnte sich mit Blick auf die Entwickungen der Währung seit der Schließung und damit verbundene nicht unerhebliche Gewinne vieler Plattform-Kunden zu einem zentralen Diskussionspunkt entwickeln.