Der geschäftsführende Gesellschafter und Mitbegründer des Krypto Hedge Fonds Multicoin Capital, Kyle Samani, erklärte via eines Blogbeitrages, dass nicht BitMEX mit seinem Ausfall allein für den massiven Kurssturz von Bitcoin am 12. März verantwortlich war. Vielmehr sei auch die Marktineffizienz und die Ineffizienz der Bitcoin Blockchain mitverantwortlich.
Samani zog seine eigenen Schlussfolgerungen zum Bitcoin Preissturz vom 12. März. Er veröffentlichte einen Blog-Beitrag mit dem Titel “12. März: Der Tag, an dem die Kryptomarktstruktur zerbrach”, indem er Post-Mortem das Blutbads am Kryptomarkt und den Sturz des Bitcoin Preises an einem einzigen Tag um fast 40 Prozent beschreibt. Laut Samani wurde der Absturz nur durch sich kaskadierende Liquidationen im Wert von 890 Millionen Dollar an der Krypto-Derivatebörse BitMEX angeheizt, aber nicht verursacht.
0/ Last Thursday was the most insane day I've ever seen in any capital market
Crypto market structure broke
A post, and a brief thread
Part 2 coming Thursday (maybe Friday)
Rushed this one, so translations aren't ready yet, but coming soonhttps://t.co/SPchVoavJB
— Integrated Kyle e/acc (@KyleSamani) March 17, 2020
In der Veröffentlichung erklärt Samani, dass es am 12. März es zwei große Abwärtsbewegungen auf dem Krypto-Markt, die etwa 13 Stunden auseinanderlagen, gab. BitMEX wurde seither für dier erste Abwärtsbewegung angeprangert, wobei der CEO der rivalisierenden Derivatebörse FTX so weit ging, zu behaupten, dass der Preis von Bitcoin aufgrund der Ineffizienz der Liquidationsmaschine von BitMEX bis auf null hätte zusammenbrechen können, wenn das Team hinter der 100-fach Leverage Börse Bitcoin den Handel während des Absturzes nicht für 45 Minuten unterbrochen hätte. Samani stimmte dieser schwerwiegenden Behauptung schriftlich zu:
Zu einem Zeitpunkt gab es nur noch ~20 Millionen Dollar an Geboten im gesamten BitMEX-Orderbuch und über 200 Millionen Dollar an Long-Positionen zu liquidieren. Das bedeutet, dass der Preis von BTC kurzzeitig auf 0 Dollar hätte abstürzen können, wenn BitMEX nicht wegen “Wartung” geschlossen hätte. Angesichts der zentralen Position von BitMEX in der Struktur des Kryptomarktes hätte sich diese Preisbewegung auf alle anderen BTC-Handelsplätze ausbreiten können.
Das auf den Seychellen ansässige Unternehmen BitMEX veröffentlichte nach dem Ereignis eine Reihe von Erklärungen, in denen behauptet wurde, der Ausfall sei durch einen ausgeklügelten Botnet-Angriff verursacht worden, der Hardware-Schwachstellen ausgenutzt habe. Doch Samani, ein Marktkommentator und regelmäßiger Mitarbeiter des Multicoin-Blogs, sagt, die BitMEX-Katastrophe sei eher ein Symptom für eine starke Marktineffizienz gewesen – und nicht die Ursache für den Absturz von BTC.
Laut Samani konnte das BitMEX-Auftragsbuch während der Tortur nicht schnell genug wieder ins Gleichgewicht gebracht werden, weil es in der Bitcoin Blockchain zu Engpässen kam, die durch die Stilllegung zahlreicher Miner noch verschlimmert wurde. Tatsächlich waren zum Zeitpunkt des Absturzes die durchschnittlichen Bestätigungszeiten auf ein Sieben-Monats-Hoch angestiegen, während die Hash-Rate zu kippen begann. Arbitrageure, die eine wichtige Rolle in effizienten und rationalen Märkten spielen, indem sie die Preisunterschiede zwischen den Handelsplätzen so gering wie möglich halten, waren nicht in der Lage, BTC auf BitMEX zu hinterlegen und eine Lieferung auf der Käuferseite anzubieten.
Die Modernisierung der Infrastruktur von BitMEX würde die Chancen auf ein ähnliches Ereignis in der Zukunft verringern, sagte Samani, doch letztlich machte der Fondsmanager den geringen Durchsatz von Bitcoin für das Debakel verantwortlich, da das Unternehmen derzeit nicht in der Lage sei, “die Kapitalmarktaktivitäten auf globaler Ebene zu unterstützen”. Im Vergleich zu den etwa 5 Milliarden Dollar an Handelsvolumen, die den Absturz von Bitcoin am 12. März verursachten, wickelt der globale Devisenmarkt täglich etwa 5 Billionen Dollar ab, also fast das Tausendfache.
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