Seit Mitte März haben Nutzer über 310.000 BTC von ihren Börsenkonten abgerufen.
Seit dem sogenannten „Schwarzen Donnerstag“ am 12. März 2020 wurden von Kryptowährungsbörsen mehr als 310.000 Bitcoins entfernt.
Aktuelle Blockchain-Daten zeigen, dass das Ausmaß der Abhebungen von Börsen die bisher längste Phase von Vermögenswert-Entfernungen am Stück bei Kryptobörsen. Die Analysten von Glassnode stellten fest, dass die größten BTC-Mengen von den wichtigen Börsen Bitfinex, Huobi und BitMEX entfernt wurden.
Bei der Plattform heißt, bei Bitfinex seien 126.845 Bitcoins von der Börse abgehoben worden. Mit einigem Abstand liegen die Abhebungsvolumen bei Huobi bei 95.496 BTC sowie bei 95.438 im Falle von BitMEX. Auch andere Börsen wie Bitstamp, Kraken und Bittrex sind betroffen.
Insgesamt bringen die Abhebungen nach dem turbulenten 12. März also auf rund 310.000 Bitcoins in einem Gesamtwert von momentan mehr als 2,7 Milliarden US-Dollar.
Trace Mayer hatte den 3. Januar 2019 als „Proof of Keys“-Tag aus- und Nutzer aufgerufen, Bitcoin-Börsen zu verlassen. Das Motto lautete damals „not your keys not your Bitcoin“, also „nicht ihre Schlüssel, nicht ihr Bitcoin“.
Die von Mayer erwartete Schlagkraft hatte der Tag indes nicht. Es hat sich aber dennoch herumgesprochen, dass Krypto-Beteiligungsgesellschaften nicht unbedingt der sicherste Speicherstandort für Krypto-Reserven sind.
Während Benutzer routinemäßig Vermögenswerte von Börsen entfernen, korreliert der zeitliche Hintergrund mit weitreichenden Liquidationen aus dem März auf der Börse Bitmex, die damals erkennbar wurden. Wahrscheinlich transferierten Nutzer die mehr als 310.000 BTC in „kalte“ Kryptospeicher.
An einem Tag mit sehr hohen Liquidationen auf Derivatplattformen wie Bitmex büßte der Bitcoin als wichtigste Kryptowährung über Nacht etwa 50 % seines vorherigen Wertes ein. Von diesem Rückschlag erholte sich die Währung zwar. Nutzer aber scheinen an ihrer Entscheidung festzuhalten, Bestände von Börsen zu entfernen. Es ist ebenfalls möglich, dass Anleger ihre Coins langfristig (Stichwort: Hodling) halten und auf neue Höchststände warten möchten. Eben diese sagten verschiedene Analysten zuletzt vorher.