Bisher schienen eher strengere Regeln in den USA wahrscheinlich. Nun wacht die Politik aber wohl etwas auf. Entspanntere Richtlinien könnten folgen.
Weniger strenge Vorgaben für Krypto-Besteuerung?
Dass es früher oder später Korrekturen der bisherigen Rechtslage rund um digitale Währungen wie Bitcoin oder Ethereum geben würde, war klar. Nicht nur in den USA sind gerade die meisten bisher geltenden Steuergesetze nicht auf Kryptowährungen ausgerichtet. Die Folgen der allgemein fehlenden Regulierung sind rechtliche Lücken, die gerade Kriminelle regelmäßig ausnutzen. Der Internal Revenue Service scheint sich derzeit Gedanken über mögliche Überarbeitungen der momentanen Richtlinien zu machen. Medien berichten, dass sich innerhalb der nächsten Wochen einiges tun könnte. Zumindest, wenn der IRS sich an den Anträgen verschiedenen Mitglieder des US-Parlaments orientiert. Und dies ist wohl in etlichen Punkten gegeben. Im April dieses Jahres soll eine Gruppe von Politikern einen Antrag gestellt haben, dessen Ziel die „Stärkung der Kryptobranche“ sein soll. Dies nimmt die Branche selbst vermutlich eher mit Skepsis auf, Denn Vertreter der Kryptowelt werden bei Meldungen zu Regulierungsbemühungen immer hellhörig.
Mitglieder des Parlaments fordern Krypto-Förderung
Bestätigen sich die Informationen aus den Medien, könnten wenigstens drei wesentliche Richtlinien für veränderte Bedingungen für Coin-Besitzer ins Haus stehen. Der IRS zielt dabei wohl auf die derzeit wesentlichsten Knackpunkt beim Handel mit Litecoin, Bitcoin und anderen Token sowie deren Besitz ab. Zudem befassen sich die Experten mit dem US-Markt insgesamt. Einige der Urheber der Gesetzesvorschläge rechnen dem Markt infolge einer Neuausrichtung der Richtlinien mit Zuwachs des Sektors. Kritiker gehen hingegen davon aus, dass die Maßnahmen eher einen Einschnitt der Handelsfreiheiten darstellen werden. Eine Reihe der Mitverantwortlichen aber haben augenscheinlich tatsächlich das Wohl der US-Branche des Kryptomarktes vor Augen. So kursieren Berichte, die darauf hinweisen, dass Länder wie die Schweiz oder Japan juristisch schon einen guten Schritt voraus seien. Die USA müssten dringend aktiv werden, um ebenfalls neue Krypto- und Blockchain-Projekte anzuziehen. Auch für Investoren müsse man attraktiver werden. Übrigens befassen sich US-Behörden gerade auch wegen Facebooks Plänen zur eigenen Währung Libra mit Kryptothemen. Denn das Libra-Interesse in den USA ist durchaus groß.
Mehr Freiheit für US-Unternehmen im Krypto- und Blockchain-Sektor?
Ein mögliches Instrument soll eventuell ein sogenannter „Token Taxonomy Act“. Sein Ziel wäre das Herausnehmen der Token aus der normalen Wertpapier-Klassifizierung. Denkbar scheinen Steuerbefreiungen für Zahlungen mit digitalen Währungen in überschaubarer Höhe. Weiterhin könnte eine zusätzliche Änderung unter dem Arbeitstitel „Blockchain Regulatory Certainty Act” kommen. Diese Richtlinie könnte dafür sorgen, dass Unternehmen mit Blockchain-Aktivitäten nicht automatisch als Finanzdienstleister oder -übermittler eingestuft werden. Wann genau die neuen Richtlinien kommen, gibt der IRS nicht bekannt. Offensichtlich aber sorgt man sich nicht zuletzt, dass US-Unternehmen Kryptogeschäfte ohne mehr Freiheiten in der Heimat ins Ausland verlagern. Positiv fällt jedenfalls auf, dass nicht nur Verschärfungen der US-Gesetzeslage möglich sind. Das Parlament bzw. er IRS könnte Krypto-Regeln durchaus weniger streng als beispielsweise Indien oder Südkorea ausrichten.
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