Seit den Kindertagen der Blockchain-Technologie gibt es Studien und Prognosen zu ihrer Leistungsfähigkeit und Einsetzbarkeit. Eine aktuelle Studie des Capgemini Research Institute sagt vorher, dass sich die Technik bis spätestens 2025 als Basis von Lieferketten etablieren wird.
Blockchain-Nutzung wird viele neue Branchen erreichen
Neue Meldungen über die Verwendung der Blockchain bei Banken und Logistikkonzernen lassen vermuten, dass die Experten des Capgemini Research Institute mit ihrer Einschätzung richtig liegen. Bis 2025 soll die Blockchain also in allen möglichen Bereichen genutzt werden und auch bei der sprichwörtlichen Masse angekommen sein. Insbesondere für Lieferketten soll die Distributed-Ledger-Technologie im Einzelhandel, bei Herstellern von Konsumgütern und in zahlreichen anderen Branchen effektiv einsetzbar werden durch weitere Investitionen und Kooperationen zwischen Blockchain-Unternehmen und anderen Firmen. Bisher fallen die Investitionen in den USA und in Vereinten Königreich am größten aus, wie die Studie unter dem unübersichtlichen Namen „Does blockchain hold the key to a new age of supply chain transparency and trust?“ offenbart.
Deutschland bisher eher zurückhaltend bei Investments
87 Prozent aller Umfrage-Teilnehmer sehen sich selbst noch ganz am Anfang im Blockchain-Kontext, lediglich ein Zehntel der befragten Unternehmen hat nach eigener Aussage schon eigene Pilotprojekte an den Start gebracht. Die derzeitige Führungsrolle bei der Blockchain-Umsetzung in neuen Projekten mit Bitcoin und anderen Systemen sind mit 22 Prozent Großbritannien sowie Frankreich mit 17 Prozent aller dort befragten Unternehmen. Die USA belegen den zweiten Rang mit 18 Prozent, hierzulande sind elf Prozent der Unternehmen bereits Blockchain-basiert aktiv. Investments in den USA beliefen sich in den vergangenen sechs Jahren auf mehr als eine Milliarde US-Dollar. Zum Vergleich: In Deutschland waren es etwa 50 USD, in Großbritannien etwa eine halbe Mrd. USD. Firmen, die die Blockchain bereits aktiv nutzen, sehen größtenteils eine Veränderung ihrer Kooperationen mit Partnern (60 %), 89 % der Umfrageteilnehmer erhoffen sich geringere Kosten.
Nicht nur positive Erwartungen zur Blockchain bei Unternehmen
79 % der Teilnehmer erwarten eine bessere Transparenz durch den Umstieg auf die Blockchain, die ihnen zudem schnellere und sichere Transaktionen ermöglichen soll bei der Realisierung von Lieferketten wie auch der Produktion. Zuletzt gab zum Beispiel verschiedene Meldungen, die auf eine Verwendung des Ethereum-Systems in unterschiedlichen Bereichen hinwies. Kritischer sehen die Befragten die Investitionsrentabilität – 92 % sehen den ROI als größten Knackpunkt. 82 % haben außerdem Bedenken, dass die Transaktionssicherheit der Blockchain zu Akzeptanzproblemen auf Seiten ihrer Partner führen könnte. In einer gemeinsam mit der australischen australischen Swinburne University of Technology Studie ausgeführte weitere Studie des Capgemini Research Institute kommt zu dem Ergebnis, dass die Blockchain Experimentierfreude 2020 den höchsten Stand erreichen wird.