Die Blockchain könnte durch Implementierung Summen in Millionenhöhe einsparen, wie die OOC-Vorsitzende mitteilt
Das Oil and Gas Blockchain Consortium des Offshore Operators Committee (OOC) ließ verlautbaren, erfolgreich eine Blockchain-Software getestet zu haben. Der Test bezog sich auf verteilte Hauptbücher, die bei der Automatisierung von Wasserflusszahlungen eingesetzt werden. Der übliche Zeitaufwand für den Prozess konnte per Blockchain von 90 bis 120 Tagen auf unter eine eine Woche gesenkt werden. Die vielversprechenden Ergebnisse des Pilotprojekts wurden heute Morgen bekannt gegeben. Zugleich wurde die Öl- und Gasindustrie in die Liste der Bereiche aufgenommen, die zunehmend Interesse an Blockchain-basierten Lösungen entwickeln.
Das Pilotprojekt wurde auf dem Bakken-Schieferfeld in North Dakota von dem in OOC und Texas ansässigen Blockchain-as-a-Service-Unternehmen Data Gumbo durchgeführt. Mit an Bord war das Wasserentsorgungsunternehmen Nuverra Environmental Solutions. Dem OOC sind zehn wichtige Akteure der Öl- und Gasindustrie angeschlossen. Vertreten sind unter anderem Chevron, ConocoPhillips, Equinor, ExxonMobil, Hess, Marathonöl, Noble Energy, Pioneer Natural Resources, Shell sowie der Anbieter Repsol. Das Projekt umfasste insgesamt fünf Equinor-Brunnen, die Beteiligung eines Wasserlogistik- und Transportunternehmens und eines Midstream-Entsorgungsunternehmens.
Der Handhabungsprozess im Hinblick auf Ölfeldwasser verlangt nach einer Verwaltung großer Mengen Wasser, die bei der Öl- und Gasförderung extrahiert oder zugeführt werden müssen. Die im Rahmen des Tests implementierte Blockchain-Lösung eliminierte neun Schritte des Arbeitsprozesses, was den Zeitaufwand für den Projektabschluss dramatisch reduzierte.
Die Gruppe erwähnte zugleich, das Blockchain-basierte Netzwerk habe 85 % aller Volumenmessungen automatisch validiert und intelligente Verträge für Rechnungstransaktionen ausgelöst. Dies habe die Freigabe der Zahlung nach Abschluss der Arbeiten ermöglicht. Weiterhin gelang es dem Betreiber und der Spedition, 25 bis 30 % der Ressourcen freizusetzen.
Oil & Gas Blockchain Consortium-Vorsitzende Rebecca Hofmann sagte: „Die Ergebnisse dieses Pilotprojekts zeigen auf, dass nicht bemannte Volumenvalidierungen automatisierte Zahlungen an Anbieter auslösen können. Deutlich werden zudem Möglichkeiten, um die Technologie der Blockchain zur Reduzierung der Kosten, Effizienzsteigerung und Transparenz zu nutzen und zugleich Streitigkeiten in der Öl- und Gasindustrie beizulegen.“
Sie ergänzt, der Prozess zur Weiterentwicklung der Technologie werde durch den von der Coronavirus-Pandemie verursachten Ölpreisverfall nochmals beschleunigt. Hofmann deutet weiter an, die Einführung könnte bis Jahresende erfolgen, außerdem könnte die Branche durch die Lösung Einsparungen in Millionenhöhe erreichen. „Equinor und andere Konsortiums-Mitglieder erkennen den Wert und untersuchen Optionen zur Umsetzung und Rückführung dringend benötigter Kosteneinsparungen in ihre Unternehmen“, schließt Hofmann ihre Ausführungen.
Die Lösung verbesserte nicht nur die Kooperation zwischen verschiedenen Dienstleistern, sondern erwies sich insgesamt auch für alle Beteiligten als kostengünstig. Darüber hinaus haben alle Beteiligten für Transparenz gesorgt und jegliche Abstimmungs-Notwendigkeit beseitigt. Nach dem Projekterfolg wird nun berichtet, das OOC plane ein erweiterten Blockchain-Einsatz, um Lösungen auch für andere Waren und Dienstleistungen zu entwickeln.