Pakistans Zentralbank kündigt eine eigene Kryptowährung an. Zuvor aber fordert der Finanzminister hohe Sicherheitsstandards und deren Umsetzung.
Diskussionen nach Zentralbank-Ankündigung zu eigenen Coin
Zeitweise sah es so aus, als wollte die pakistanische Zentralbank mit einer eigenen digitalen Währung vielleicht schon recht bald für Konkurrenz neben Bitcoin, Ether oder Litecoin sorgen. Das jedenfalls ließen die vollmundigen Aussagen aus dem Umfeld er besagten Zentralbank vermuten. Genauer gesagt, es war der Stellvertreter des Bank-Gouverneurs, der derlei Pläne publik machte. Die Kritik des amtierenden Finanzministers des Landes ließ nach den Äußerungen, die zum Monatsanfang vor allem über die Plattform YouTube verbreitet wurde, nicht lange auf sich warten. Minister Assad Umar rief in diesem Zusammenhang dazu auf, keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen. Gerade im Hinblick auf die Einhaltung „höchster Sicherheitsstandards“ forderte der Politiker maximalen Einsatz.
Aufsichtsbehörde muss größte Vorsicht walten lassen
Seine Aussagen gingen diesbezüglich nicht nur in Richtung der Zentralbank des Landes. Auch die FIA – die pakistanische Sicherheitsbehörde „Federal Investigation Agency“ –, die unter der Führung des Innenministers unter anderem für die Strafverfolgung von Finanzmarktvergehen zuständig ist, durfte sich als Adressat der mahnenden Worte angesprochen fühlen. Umar verwies in seiner Stellungnahme nicht zuletzt auf einen möglichen Vertrauensverlust aufseiten der Bürger, sollte die Zentralbank-Kryptowährung nach der Einführung frühzeitig von Problemen betroffen sein. Und den Verlust des Bürgervertrauens könnte wiederum zu Schäden für die gesamte heimische Bankenbranche führen. Entsprechend vorsichtig müssten Planungen vonstatten gehen.
Andere Staaten könnten eigene schneller Coins einführen
Dass man nichts überstürzen und das Jahr 2025 für die Einführung des Coins unter dem Namen CBDC anstreben werde, ließ nach der ministerialen Forderungen wiederum Jameel Ahmad in seiner Rolle als stellvertretender Gouverneur verlautbaren. Ein Ziel der eigenen digitalen Währung ist wie erwartet der Kampf gegen Korruption und Wirtschaftskriminalität in Pakistan. Zudem sollen die digitalen Devisen zukünftig besser ins normale Finanzsystem des Landes integriert werden. Ein zeitlicher Vorlauf von gut sechs Jahren scheint trotz aller Standards dennoch überraschend. Innerhalb dieser Zeit, so die Analysten mancher Branchenkenner, werden andere Staaten vermutlich schon Währungen eingeführt und die Blockchain stärker als bisher für behördliche Prozesse erschlossen haben. Damit sind nicht nur Staaten wie Venezuela, wo man mit dem Petro nicht nur eine eigene Digitalwährung, sondern wegen der hohen Inflationsrate zunehmend auch Dash und andere Token nutzt.