Plattform FICE kommt als erste Kryptobörse für Scharia-gerechten Handel

Plattform FICE kommt als erste Kryptobörse für Scharia-gerechten Handel

By Benson Toti - Min. gelesen

Ähnlich wie im Kreditbereich haben islamische User, die nach den Regeln der Scharia leben, oftmals Probleme bei der Auswahl passender Dienstleister. Adab Solutions, ein Unternehmen mit Firmensitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten, plant nun die Einführung einer Kryptobörse, die nicht gegen geltendes islamisches Recht verstößt.

Riesige Zielgruppe innerhalb der muslimischen Community

Bevor wir uns den weiteren Details widmen, sein darauf verwiesen, dass vor einer Weile bereits der Bitcoin durch einen Mufti als Sharia-konform eingestuft wurde, wie wir hier im Juli berichteten. Die neue Börse soll auf den Namen FICE hören, was für First Islamic Crypto Exchange steht. Der Betreiber Adab Solutions spricht eine riesige Zielgruppe an, die es nach eigenen Aussagen auf sage und schreibe 1,8 Milliarden Mitglieder weltweit bringt. Im Mittelpunkt soll unter anderem der Handel mit Ethereum Classic und eben dem Bitcoin stehen. Die Mühen der Entwickler bestanden nach aktueller Berichterstattung darin, die teils sehr strengen Regeln im Bereich des islamischen Finanzwesens auf ganzer Linie zu berücksichtigen.

Eigene Währung ADAB und andere Token sollen folgen

Neben den genannten bekannten Kryptowährungen soll eine eigene Währung entstehen, die auf den Namen ADAB Token hören wird. Auch bei der Entwicklung dieses Coins werden die kulturellen und ethischen Sharia-Gesetze eingehalten. Empfohlen wird die Digitalwährung unter anderem für Zahlungsabwicklungen zwischen Personen muslimischen Glaubens. Erreichen will das arabische Unternehmen durch die Währung insbesondere, dass sich User keine Sorgen hinsichtlich möglicher krimineller Verwendung und unmoralischer Einsatzzwecke machen müssen. Welche weiteren Währungen zukünftig ebenfalls auf der Plattform verwenden können, muss nun ein Ethikrat entscheiden. Andererseits kontrolliert ein „Internal Shariah Compliance Officer“ Transaktionen, die über das System abgewickelt werden.

User entrichten Abgabe auf ihre Erlöse

Die erste Handelsbörse ihrer Art soll laut Adab Solutions je Sekunde maximal 3,0 Millionen Transaktionen ausführen können. Nutzbar soll die Plattfom vom stationären PC sowie Android-Endgeräten aus sein. Ausgeschlossen ist der Handel auf Margin-Basis. Dafür wird abhängig vom Transaktionsvolumen ein Entgelt zwischen 0,05 % und 0,20 % fällig für erfolgreich abgeschlossene Orders. Islamischem Recht entsprechend sollen Kunden der Börse weiterhin jährlich 5,0 % bzw. quartalsweise 2,5 % des Einlöses spenden, was über eine Pflichtabgabe erfolgen soll.