Der CEO von Ripple, Brad Garlinghouse glaubt, dass die Partnerschaft seines Unternehmens mit MoneyGram einen größeren Einfluss auf die Krypto-Industrie haben wird, als Facebook’s Libra.
In einem neuen Interview mit Yahoo Finance sagte Garlinghouse, dass Banken, an die sich Ripple vor zwei Jahren gewandt hat, nun an der XRP-basierten grenzüberschreitenden Zahlungslösung xRapid des Unternehmens interessiert sind.
Der Moneygram Deal ist wirklich einer der ersten Anwendungsfälle einer Kryptowährungen in der realen Welt. Das ist eine große Sache. Wenn ich jetzt wettete, wird der Moneygram-Deal in einem Jahr einen konsequenteren Einfluss auf die Kryptomärkte haben, als das Libra Whitepaper. […] Banken sagten mir vor zwei Jahren: “Hey, wir lieben deine Technologie, wir sind begeistert mit dir zusammenzuarbeiten, aber wir werden kein Krypto verwenden”. Ich sagte “OK, großartig”. Einige der gleichen Banken kommen jetzt zurück und sagen: “Hey, lasst uns darüber reden, weil sie den Wert sehen”.
Laut Garlinghouse wird Ripple in diesem Jahr rund 100 neue Verträge abschließen, davon werden rund 20% über xRapid und XRP sein. Ripple kaufte im Juni Anteile im Wert von 30 Millionen Dollar am führenden Geldtransferdienst MoneyGram. Im Rahmen der Geschäftsvereinbarung kann Ripple in den kommenden Jahren weitere 20 Millionen US-Dollar investieren. Zusammen mit dem Deal hat MoneyGram bekannt gegeben, dass es xRapid verwenden wird, um internationale Transaktionen durchzuführen. Ripples globaler Leiter für das Bankwesen, Marjan Delatinne, sagte ebenfalls, dass das MoneyGram rund 20 Finanzinstitute, die xRapid verwenden werden, mit ins Boot geholt hat.
Garlinghouse sagt, dass das Management von Ripple derzeit mit mehreren Parteien über mögliche Investitionen und Akquisitionen spricht. Bislang hat er jedoch keine weiteren Einzelheiten zu den Aussichten des Unternehmens mitgeteilt und gesagt: “Deals sind immer sehr, sehr schwer vorherzusagen”.
Mastercard tritt dem Rennen um weltweit schnellere Zahlungen bei
Mastercard hat Nets, eine in Dänemark ansässige Zahlungsplattform, für 3,19 Milliarden Dollar gekauft. Cory Johnson, der ehemalige Chefmarktstratege von Ripple schrieb daraufhin:
Ich weiß, dass sich die XRP-Community auf die Auswirkungen von Facebook’s Libra konzentriert, aber dieser Mastercard-Deal könnte noch wichtiger für Ripples Ökosystem sein. Wie nichts anderes, ist es die Bestätigung, dass Echtzeit-Zahlungen eindeutig die kommende Welle sind.
Mastercard Inc., der Finanzdienstleistungskonzern, wird Nets einsetzen, um seinen Betrieb in die schnellere Zahlungszone zu bringen. Der amerikanische Konzern wickelt hauptsächlich Bankzahlungen zwischen Händlern und Kartenherausgebern ab. Nets ist eine elektronische Abrechnungsplattform, die auch sofortige Zahlungs- und Clearingfunktionen bietet. Laut Johnson ist dies ist ein klares Zeichen dafür, dass sich der Wettlauf, um eine schnellere Zahlungsabwicklung beschleunigt hat, was Michael Miebach, Chief Product and Innovation Officer bei Mastercard, auch bestätigte:
Echtzeit ist real, sie ist hier und der Trend wächst weiter. Was wir in Nets gefunden haben, ist ein Geschäft, das tief in einigen der innovativsten und dynamischsten Zahlungsmärkte der Welt verwurzelt ist.
Trotz der Konkurrenz haben Mastercard und Ripple eine indirekte Verbindung. Beide haben in Ripple powered SendFriend investiert, ein globales Startup für Überweisungen. Zwar gibt es im Moment keine direkte Verbindung zwischen Mastercard und Ripple. Dilip Rao, Global Head of Infrastructure Innovation bei Ripple, hat jedoch gesagt, dass XRP der Mastercard eine schnellere Liquidität bei On-Demand-Zahlungsprozessen verschaffen würde. XRP würde somit grenzüberschreitende Zahlungen in Echtzeit und die Gutschrift auf den Empfängerkonten ermöglichen. Rao fügte hinzu, dass die Übernahme von Nets durch Mastercard ein “gutes Zeichen” für Ripple ist. Er sagt, dass der Kauf deutlich macht, dass Finanzinstitute Blockchain-Innovationen wie XRP benötigen, um tatsächliche Echtzeit-Abwicklungen zu erreichen.
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