Russischer Finanzpolitiker: Krypto-Liberalisierung möglich

Russischer Finanzpolitiker: Krypto-Liberalisierung möglich

By Benson Toti - Min. gelesen

Bisher bewegen sich Bitcoin-interessierte Anleger in Russland in einer Grauzone. Dies könnte sich bald ändern. Es könnte aber auch alles ganz anders kommen.

Investoren verfolgen Äußerungen eher verhalten optimistisch

Dürfen sich russische Anleger bald freuen, wenn sich eine Begeisterung für den Bitcoin oder Altcoins wie Ethereum Classic oder Litecoin aufbringen? Bisher gab es zwar mehrfach von verschiedenen Stellen Forderungen nach einer eigenen staatlichen Digitalwährung. Zuletzt aber deutete einiges in Russland sogar auf ein vollständiges Verbot für den Handel mit Kryptowährungen und das Führen von Wallets hin. Geschürt wurden derartige Gerüchte nicht zuletzt durch die russische Kritik an Facebooks Projekt „Libra“ samt der damit der verbundenen Währung. Nun gibt es wieder Hoffnung auf eine zunehmende Liberalisierung. Ausgangspunkt für diese Hoffnung sind Aussagen von Alexey Moissev, seines Zeichens stellvertretender Finanzminister Russlands.

Viel Spielraum zwischen Verbot und unreguliertem Kryptohandel

Er äußerte zum Wochenende – auch nach vorherigen Forderungen eines Ministeriumsmitarbeiters –, es gebe durchaus die Chance auf eine staatliche Liberalisierung. Hierbei bezieht sich der Politiker im ersten Schritt auf die Erlaubnis für Interessenten, die Bitcoin kaufen und digitale Währungen allgemein handeln möchten. Verschiedene Agenturen berichten über diese Stellungnahme, sodass sie als verifiziert angesehen werden kann. Durchweg positiv fällt Moissevs Aussage aber wie so oft nicht aus. Vielmehr gibt er zu bedenken, dass zunächst einmal die Zahl der potenziellen Krypto-Investoren im Land bestimmt werden müsse. Dass eine Regulierung kommen soll, scheint den Aussagen zufolge sicher. Wie die Organisation in Russland für Börsen und den Handel aussehen kann, steht noch in den Sternen.

Politik befasst sich endlich stärker mit digitalen Währungen

Zudem ließ der Stellvertreter des amtierenden Finanzministers durchblicken, dass generell keine Alternative für den Umgang mit Bitcoin und Co. ausgeschlossen wird. Neben dem regulierten Handel sind nach wie vor Razzien bei Anbietern und Händlern sowie vollkommen andere Wege denkbar. Der Politiker selbst sagte, im Bereich zwischen dem Totalverbot und einer vollkommenen Marktfreiheit ganz ohne jedwede staatliche Einmischung sei alles möglich. Dass überhaupt auf Ministeriumsebene und zuletzt bei der Zentralbank Russlands offen diskutiert wird, ist ein Fortschritt. Gerade im Zusammenhang mit den Spekulationen über ein Krypto-Gesetz in Russland und bereits eingereichten Gesetzentwürfen heizt sich die Atmosphäre stetig an. Nicht wahrscheinlich hingegen ist, dass Kryptowährungen eine Zulassung als offizielles Zahlungsmittel erhalten. Die Handelserlaubnis von staatlicher Seite würde vielen Kryptofans aber wohl vorerst reichen.

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